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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

9.4 Jesus als unser Repräsentant

Wir haben gesehen, dass Tieropfer keine vollwertigen Repräsentanten für sündige Menschen waren. Jesus war unser Repräsentant, da er in allem „in allem seinen Brüdern ähnlich“ war (Heb 2,17). Er hat „für jedermann den Tod geschmeckt“ (Heb 2,9) Wenn wir eine Sünde begehen – z.B. wir sind verärgert, böse – kann Gott uns um Christi willen vergeben (Eph 4,32). Gott kann uns mit Christus vergleichen, einem Mann wie wir, der versucht wurde zu sündigen – verärgert, böse zu sein – aber diese Versuchung überwand. So kann nun Gott uns unsere Sünde vergeben, da wir in Christus sind und durch seine Gerechtigkeit abgedeckt sind. Christus ist unser Repräsentant, und er ist damit unser Mittel, wodurch Gott uns Seine Gnade zukommen lassen kann und dennoch Seine eigenen Prinzipien einhält.

Falls Jesus Gott war und nicht nur die menschliche Natur hatte, konnte er nicht unser Repräsentant gewesen sein. Dies ist ein weiteres Beispiel, wie eine falsche Idee zur nächsten führt. Aus diesem Grunde haben Theologen viele komplexe Erklärungen für Christi Tod entwickelt. Die verbreitete Ansicht des abgefallenen Christentums ist, dass der Mensch durch seine Sünden in eine Schuld vor Gott geriet, die er aus sich selbst nicht begleichen konnte. Christus hat dann durch sein am Kreuz vergossenes Blut die Schuld eines jeden Gläubigen beglichen. Manche Prediger verkünden das mit den Worten: „Es ist, als wären wir alle entlang der Wand aufgestellt, bereit zur Exekution durch den Teufel. Jesus kam dann herbei, und der Teufel hat ihn stellvertretend für uns erschossen, und wir sind nun frei.“

Solche ausgearbeiteten Theorien haben jedoch keine biblische Grundlage. Es gibt den offensichtlichen Widerspruch, dass wir, falls Christus stellvertretend für uns gestorben ist, nicht sterben sollten. Da wir aber weiterhin die menschliche Natur haben, müssen wir auch weiterhin sterben, Rettung von Sünde und Tod werden endlich beim Gericht offenbar (wenn uns Unsterblichkeit gegeben wird). Wir haben das nicht erhalten, als Christus starb. Durch seinen Tod hat Christus den Teufel unwirksam gemacht (Heb 2,14), und nicht umgekehrt.

Die Bibel lehrt, dass Rettung möglich ist durch Christi Tod UND Auferstehung, nicht nur durch seinen Tod. Christus „starb für uns“ einmal. Die ‚Ersatz’-Theorie würde bedeuten, dass er für jeden von uns persönlich sterben mußte. Die Präposition „für“ (wie in „Christus starb für uns“) hat eine weit größere Bedeutung als das damit übersetzte griechische Wort. Wäre Christus anstatt uns (als Ersatz für uns) gestorben, wäre das griechische Wort anti benutzt worden. Das Wort aber wird nie in den Stellen benutzt, die davon reden, dass Christus für uns starb.

Falls Christus mit seinem Blut eine Schuld beglich, wird unsere Rettung zu etwas, was uns als ein Recht zusteht. Wir verlieren die Tatsache, dass unsere Rettung eine Gabe ist, aufgrund von Gottes Barmherzigkeit und Vergebung, aus den Augen, wenn wir Christi Opfer als Zahlung einer Schuld verstehen. Es führt auch dazu, dass ein verärgerter Gott besänftigt wurde, als Er das physische Blut Jesu sah. Wenn wir bereuen, sieht Gott aber vielmehr Seinen Sohn als unseren Repräsentanten, dem wir nachahmen, und nicht, dass wir uns mit Christi Blut wie mit einem Talisman in Verbindung bringen. Viele christliche Hymnen und Lieder enthalten in dieser Hinsicht unglaublich viel falsche Lehre. Das meiste an falscher Lehre wird Leuten durch Musik eingehämmert, anstatt durch rationale, biblische Unterweisung. Wir müssen stets wachsam sein gegenüber solcher Art Gehirnwäsche.

Es ist tragisch, dass die einfachen Worte „dass Christus für uns gestorben ist“ (Röm 5,8) grob missverstanden wurden als Christus ist als Ersatz für uns (stellvertretend für uns) gestorben. Es gibt einige Verbindungen zwischen Röm 5 und 1Ko 15 (z.B. V.12 = 1Ko 15,21; V. 17 = 1Ko 15,22). „Christus ist für uns gestorben“ (Röm 5,8) entspricht dem „Christus für unsere Sünden gestorben ist“ (1Ko 15,3) Sein Tod geschah, um uns einen Weg zu bereiten, wie wir Vergebung der Sünden erlangen können, in diesem Sinne ist Christus für uns gestorben. Das Wort „für“ bedeutet nicht unbedingt „anstatt“; Christus starb „für unsere Sünden“, nicht anstatt (stellvertretend für) sie. Jesus kann nun „für“ uns vor Gott eintreten, nicht „anstatt“ uns. Auch in Heb 10,12 und Gal 1,4 bedeutet „für“ nicht „anstatt“. Wäre Christus „anstatt (stellvertretend für) uns“ gestorben, gäbe es keine Notwendigkeit, sein Kreuz zu tragen, wie er von uns verlangte. Es hätte keinen Sinn, auf seinen Tod und seine Auferstehung getauft zu werden, womit wir uns willig mit ihm als unserem siegreichen Repräsentanten identifizieren. Die Ersatz/Stellvertreter Idee impliziert eine Abkürzung zur Verherrlichung mit ihm, die es einfach nicht gibt. Zu verstehen, dass er unser Repräsentant ist, verpflichtet uns zur Taufe auf seinen Tod und seine Auferstehung, zu einem Leben, wo wir sein Kreuz auf uns nehmen, und realistisch an seiner Auferstehung teilhaben. Seine Auferstehung ist unsere, uns wurde die Hoffnung auf Auferstehung gegeben, weil wir in Christus sind, der ja auferweckt wurde (1Pe 1,3). Der Herr Jesus lebte und starb mit unserer Natur, in all ihrer Eigensinnigkeit, um so uns nahe zu werden und uns zu ermöglichen, uns mit ihm zu identifizieren. Wenn wir diese Lehre erkennen, ermöglichen wir Ihm, das Resultat seines Leidens zu sehen und zufrieden zu sein. Eine kleine Begebenheit hierzu gibt es, als der Herr den Mann heilte, dessen Zunge nicht richtig funktionierte. Weil die Zunge das Schlucken kontrolliert, hatte dieser Mann sicherlich Probleme mit dem Speichel. Und doch nahm Jesus Speichel und vermischte diesen mit dem des Mannes, um so anzuzeigen, dass er sich völlig mit dieser menschlichen Kondition identifizieren kann.

Es ist interessant zu beachten, dass es auch andere gibt, die diese „Ersatz (Stellvertreter)“ Theorie durchschaut haben. John A.T. Robinson, vormals Bischof von Woolwich, schrieb: „Die neutestamentlichen Schreiber sagen nie, dass Gott Christus bestraft ... Christus ist unser Repräsentant, nicht aber unser Ersatz bzw. Stellvertreter ... sein Werk ist immer zugunsten von (hyper), nicht aber anstatt (anti) ... er starb der Sünde, nicht damit wir das nicht mehr zu tun haben (als unser Ersatz/Stellvertreter), sondern vielmehr, damit wir genau das können (als unser Repräsentant)“ (Wrestling With Romans (London: SCM, 1979), p. 48). See too Dorothee Solle, Christ The Representative (London: SCM, 1967).

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