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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

10.4 Taufe und Rettung

Die Taufe verbindet uns mit dem Tod Christi, somit können wir nur durch die Taufe Zugang zur Vergebung haben. Es heißt über uns: „[ihr] mit ihm (Christus) begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mitauferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Auch euch, die ihr tot waret durch die Übertretungen ... hat er mit ihm lebendig gemacht, da er euch alle Übertretungen vergab“ (Kol. 2,12.13) Wir sind „abgewaschen ... in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus“ (1. Kor. 6,11), d.h. Taufe auf den Namen Jesu ist das Mittel, womit unsere Sünden abgewaschen werden. Das wird als Symbol in 4. Mo. 19,13 dargelegt, wo diejenigen ohne eine Reinigung in Wasser sterben mussten. Wir haben in Studie 10.2 aufgezeigt, wie die Taufe das Abwaschen der Sünden darstellt (vgl. Apg. 22,16). Die Beschreibungen der Gläubigen, dass sie im Blut Christi von ihren Sünden rein gewaschen sind, beziehen sich demnach auf ihre Handlung getauft zu werden (Offb. 1,5; 7,14; Tit. 3,5 erwähnt dies als ‚Bad der Wiedergeburt’ und bezieht sich darauf, dass wir in der Taufe „aus Wasser“ geboren sind [Joh. 3,5]).
Im Lichte all dessen ist es verständlich, dass die Antwort des Petrus auf die Frage: „Was sollen wir tun?“ (um gerettet zu werden) war: „Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden“ (Apg. 2,37.38). Die Taufe auf den Namen Christi ist zur Vergebung der Sünden, ohne sie kann es keine Vergebung von Sünde geben, und der Nichtgetaufte muss daher den Sold der Sünde empfangen – den Tod (Röm. 6,23). Es gibt kein Heil außer in dem Namen Jesu (Apg. 4,12), und wir können an diesem Namen nur dadurch teilhaben, dass wir auf ihn getauft werden. Diese Tatsache bedeutet, dass nicht-christliche Religionen in keiner Weise zum Heil führen können. Kein wirklich an die Bibel Gläubiger kann akzeptieren, dass sie dies tun. Die Tatsache, dass der Katholizismus und die umfassendere ökumenische Bewegung solches tun, ist ein trauriges Spiegelbild ihrer Einstellung zur Heiligen Schrift.
Christi Auferstehung zum ewigen Leben war ein Zeichen seines persönlichen Triumphes über Sünde. In der Taufe verbinden wir uns damit, und so heißt es nun von uns, dass wir mit Christus auferstanden sind, Sünde hat nicht mehr länger Gewalt über uns, so wie sie keine mehr über ihn hatte. Durch die Taufe wurden wir „aber von der Sünde befreit“ und „die Sünde wird nicht herrschen über euch“ nach der Taufe (Röm. 6,18.14). Allerdings sündigen wir auch nach der Taufe noch (1. Joh. 1,8.9); Sünde ist auch weiterhin noch in einer Position, in der sie uns versklaven kann, falls wir uns von Christus abwenden. So haben wir gegenwärtig Anteil an Christi Tod und Leiden, auch wenn die Taufe anzeigt, dass wir auch mit Christi Auferstehung verbunden sind und Hoffnung haben, an dieser bei seiner Wiederkunft teilzuhaben.
Wir sind nur potentiell von der Sünde befreit. „Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden“ (Mk. 16,16), beim zweiten Kommen Christi. Die endgültige Rettung ereignet sich nicht direkt bei der Taufe, sondern vor dem Richterstuhl (1. Kor. 3,15). Es gäbe tatsächlich keinen Grund für eine Lehre vom Gericht, wenn wir bei der Taufe bereits die Rettung empfangen würden, und wir sollten eigentlich nicht mehr sterben müssen. „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden“ (Mt. 10,22).
Auch nach der Taufe musste Paulus (wie alle Christen) sich bemühen im Hinblick auf die Rettung (Phil. 3,10-13; 1. Kor. 9,27); er sprach von der Hoffnung auf das ewige Leben (Tit. 1,2; 3,7; 1. Th. 5,8; Röm. 8,24) und davon, dass wir „das Heil ererben sollen“ (Hebr. 1,14) Vor dem Richterstuhl werden die Gerechten in das ewige Leben eingehen (Mt. 25,46). Die inspirierte wunderbare Logik des Paulus wird erkennbar in Röm. 13,11 – er legt dar, dass wir nach der Taufe in der Gewissheit leben können, dass jeder Tag unseres Lebens einen Tag näher zum zweiten Kommen Christi ist, so dass wir uns freuen können über „jetzt ist unser Heil näher, da wir gläubig wurden“. Wir besitzen also unsere Rettung jetzt noch nicht. Unsere Rettung, unser Heil ist an eine Bedingung gebunden; wir werden das Heil erlangen, falls wir am wahren Glauben festhalten (Hebr. 3,12-14); falls wir uns der grundlegenden Lehren des Evangeliums erinnern. (1. Tim. 4,16; 1. Kor. 15,1.2), und falls wir die Dinge tun, die mit solch einer großartigen Hoffnung einhergehen (2. Pt. 1,10).
Das griechische Verb für „gerettet“ wird daher manchmal im Sinne einer andauernden Handlung benutzt, was anzeigt, dass die Rettung ein andauernder Vorgang in uns ist, der aufgrund unseres andauernden Gehorsams zum Evangelium in uns passiert. So heißt es von den Gläubigen, dass sie „gerettet werden“ durch ihre Antwort auf das Evangelium (Beispiele solcher Wendungen in Apg. 2,47; 2. Kor. 2,15). Das griechische Wort für „gerettet“ wird in der Vergangenheitsform nur im Hinblick auf die große Rettung benutzt, die Christus am Kreuz verfügbar machte, mit der wir uns durch die Taufe verbinden können (2. Tim 1,9; Tit. 3,5).
Das wird alles in Gottes Handeln mit dem natürlichen Volk Israel veranschaulicht, darin ist die Grundlage für Seine Beziehung zum ,geistlichen Israel’ d.h. den Gläubigen. Israel verließ Ägypten, das die Welt des Fleisches und der falschen Religion repräsentiert, mit der wir vor unserer Taufe zu tun haben. Sie zogen durch das Rote Meer und wanderten dann weiter durch die Wüste Sinai in das verheißene Land, in welchem sie dann als Gottes Reich etabliert wurden. Ihr Zug durch das Rote Meer ist typisch für unsere Taufe (1. Kor. 10,1.2.); die Wanderung durch die Wüste für unser gegenwärtiges Leben, und Kanaan für das Reich Gottes. Judas 5 beschreibt, wie viele von ihnen während der Wanderung durch die Wüste vertilgt wurden: „... der Herr, nachdem er das Volk aus dem Lande Ägypten errettet hatte, das zweitemal diejenigen vertilgte, die nicht glaubten“. Israel war aus Ägypten errettet worden, so wie auch die Getauften aus der Sünde „errettet“ wurden. Hätte man einen dieser Israeliten gefragt: „Bis Du errettet?“, so wäre ihre Antwort gewesen: „Ja!“ Das aber hätte nicht bedeutet, dass sie bereits letztlich errettet waren.
So wie Israel sich wieder in ihren Herzen nach Ägypten (Apg. 7,39) umwandte und zu einem Leben nach dem Fleisch umkehrten und falschen Lehren nachgingen, so können auch die durch die Taufe von der Sünde „Geretteten“ von ihrer gesegneten Position abfallen, die sie erlangt haben. Die Möglichkeit, dass wir das tun, was das natürliche Israel in der Wüste tat, wird in 1. Kor. 10,1-12; Hebr. 4,1.2 und Röm. 11,17-21 hervorgehoben. Es gibt zahlreiche Beispiele in der Schrift von denen, die einst durch die Taufe aus der Sünde „errettet“ waren und später in eine Position kamen, in der sie bei der Wiederkunft Christi verdammt werden (z.B. Hebr. 3,12-14; 6,4-6; 10,20-29). Die von eifrigen evangelikalen Predigern verbreitete Lehre von „einmal errettet – immer errettet“ wird durch diese Schriftstellen aufgedeckt als eine dem Fleisch gefällige Weisheit.
Wie bei allen Dingen, so ist auch hier eine rechte Balance notwendig, wenn wir verstehen wollen, in welchem Maße wir bei der Taufe „errettet“ werden. Die Handlung sollte nicht als das betrachtet werden, was uns die Chance auf Rettung gibt – quasi eine bessere Möglichkeit dafür als ohne Taufe. Indem wir durch die Taufe „in Christus“ werden, werden wir errettet mit Ausblick auf Rettung, und wir haben eine gewisse (eine sichere) Hoffnung, dass wir in Gottes Reich sein werden, wenn wir weiterhin in Christus bleiben, so wie wir in ihm sind, wenn wir aus dem Wasser der Taufe aufstehen. Zu jeder Zeit nach unserer Taufe sollten wir die demütige Zuversicht haben, dass wir gewiss bei der Wiederkunft Christi ins Reich aufgenommen werden. Wir können letztlich nicht völlig sicher sein, weil wir am nächsten Tag abfallen könnten und weil wir unsere persönliche geistliche Zukunft in diesem Leben nicht kennen.
Wir müssen alles uns Mögliche tun, um das gute Gewissen zu bewahren, das wir bei der Taufe vor Gott haben. Die Taufe ist „die an Gott gerichtete Bitte [Verpflichtung, Versprechen] um ein gutes Gewissen“ (1. Pt. 3,21)., Der Täufling verpflichtet sich, er verspricht, das gute Gewissen vor Gott zu bewahren. Obgleich die Taufe von entscheidender Bedeutung ist, um uns Zugang zu der großen in Christus verfügbaren Rettung zu gewähren, müssen wir sorgsam darauf achten, nicht den Eindruck zu erwecken, es sei diese eine Handlung oder das eine „Werk“ der Taufe allein, das uns errettet. Wir haben zuvor bereits aufgezeigt, dass ein Leben in fortwährender Gemeinschaft mit Christi Leiden notwendig ist: „... wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“ (Joh. 3,5) Ein Vergleich dieser Stelle mit 1. Pt. 1,23 zeigt, dass auf die Geburt, die bei einer wahrhaftigen Taufe geschieht, eine allmähliche Erneuerung durch das Geist Wort folgen muss. Rettung kommt nicht nur von der Taufe: sie ist unter anderem das Ergebnis von Gnade (Eph. 2,8), Glaube (Röm. 1,5) und Hoffnung (Röm. 8,24). Manchmal hört man das Argument, dass Rettung durch Glaube allein geschieht, und deshalb ein ‚Werk’ wie die Taufe irrelevant sei. Jak. 2,17-24 macht jedoch deutlich, dass solche Überlegungen eine falsche Unterscheidung treffen zwischen Glaube und Werken; ein wahrer Glaube, d.h. Glaube an das Evangelium, wird erst durch die daraus resultierenden Werke, z.B. die Taufe, als echter Glaube erwiesen. „Da seht ihr, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.“ (Jak. 2,24). Bei verschiedenen Taufereignissen lesen wir, dass der Gläubige fragte, was er tun“ müsse, um gerettet zu werden; die Antwort darauf enthielt immer die Taufe (Apg. 2,37; 9,6; 10,6; 16,30). Das ‚Werk’ der Taufe zu tun ist daher ein notwendiger Hinweis auf unseren Glauben an das Evangelium des Heils. Das Werk für unsere Rettung wurde letztlich durch Gott und Christus vollbracht, wir aber müssen „die Werke tun, die der Buße würdig sind“ und daran glauben (Apg. 26,20; vgl. Mk. 16,15.16).
Wir haben zuvor gezeigt, dass die Ausdrucksweise vom Abwaschen der Sünden sich darauf bezieht, dass Gott uns aufgrund unserer Taufe auf Christus vergibt. In einigen Abschnitten wird geschildert, dass wir unsere Sünden durch unseren Glauben und Buße abwaschen (Apg. 22,16; Offb. 7,14; Jer. 4,14; Jes. 1,16); in anderen wird gesagt, Gott sei es, der unsere Sünden abwäscht (Hes. 16,9; Ps. 51,2.7; 1. Kor. 6,11). Das zeigt sehr schön, dass Gott uns von unseren Sünden reinigt, wenn wir unseren Teil daran tun. So ist das ‚Werk’ bzw. die Handlung der Taufe ein wichtiger Schritt, um Gottes Evangelium der Gnade (‚unverdiente Gunst’) zu ergreifen, das uns in Seinem Wort angeboten wird.

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