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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

Exkurs 27: „in Gottes Gestalt befand“

„Jesus „da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm“ (Phi 2,5-11)

Diese Verse werden verstanden, als bedeuteten sie, daß Jesus Gott war, aber bei seiner Geburt dann Mensch wurde. Wenn das wahr wäre, dann müsste man alle Punkte in Studie 7 und 8 weg erklärt werden. Wir sind der Auffassung, dass es nicht zulässig ist, einen Vers so auszulegen, dass er dem allgemeinen Tenor der Lehre der Bibel widerspricht. Es ist bedeutsam, dass dies mit die einzige Stelle ist, die herangezogen werden kann, um das ‚fehlende Glied’ im trinitarischen Denken zu füllen – wie Jesus sich von Gott im Himmel in ein Baby in Marias Mutterleib. Die nachfolgende Analyse ist bemüht aufzuzeigen, was die Stelle wirklich bedeutet.

1. Es gibt eine Reihe von fast zufälligen Ausdrücken in diesem Abschnitt, welche der trinitarischen Idee direct widersprechen.

a) „hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht“ und ihm einen Namen gegeben (V. 9) zeigt, dass Jesus sich nicht selbst erhöht hat – Gott hat das getan. Daraus folgt auch, dass er vorher keine erhöhte Position hatte. Gott hat ihn mit der Auferstehung zu dieser Position erhöht.

b) Der gesamte Prozeß von Christi Erniedrigung und nachfolgender Erhöhung durch Gott geschah zur “Ehre Gottes, des Vaters” (V. 11). Gott der Vater ist daher nicht dem Sohne gleichgestellt.

2. Der Kontext dieser Stelle muß sorgfältig betrachtet werden. Paulus redet nicht einfach ‚aus heiterem Himmel’ von Jesus. Er redet von der Gesinnung Jesu in Phi 2,5. In Phi 1,27 beginnt Paulus von der Wichtigkeit unserer Gesinnung zu reden. Das wird in den Anfangsversen in Kapitel 2 weitergeführt. „indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und auf eines bedacht seid, ... sondern durch Demut einer den andern höher achtet als sich selbst, indem jeder nicht nur das Seine ins Auge faßt, sondern auch das des andern. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war“ (Phi 2,2-5) Paulus betont somit die Wichtigkeit, so gesinnt zu sein wie Jesus, auf demütigen Dienst an anderen bedacht. Die Verse, die dann folgen, geben weitere Details über die demütige Gesinnung, die Jesus zeigte, und redet nicht von einem Wechsel seiner Natur.

3. Jesus war „in Gottes Gestalt“. Wir haben in Studie 8.3 gezeigt, dass Jesus die menschliche Natur besaß, daher kann sich dies nicht darauf beziehen, dass Christus eine göttliche Natur hatte. Manche Bibelübersetzungen machen hier diesen Fehler, und einige moderne Übersetzungen machen den Fehler, dass sie die genaue Bedeutung des griechischen Textes übergehen und für manche Stellen eine Paraphrase statt einer Übersetzung geben. Phi 2,5-8 ist ein klassisches Beispiel dafür. Das soll aber nicht heißen, dass sie nicht in anderer Hinsicht von Nutzen sein können.

Die „Gestalt“ (gr. morphe) kann sich nicht auf die essentielle Natur beziehen, was durch Phi 2,7 bewiesen wird, wo es heißt, Christus habe die ‚Gestalt eines Knechtes’ angenommen. Er hatte die Gestalt Gottes, nahm aber die Gestalt eines Knechtes an. Die essentielle Natur eines Knechtes ist nicht anders als die jedes anderen Menschen. In Einklang mit dem Kontext können wir dies sicher interpretieren in der Bedeutung, dass Jesus, obwohl er vollkommen war, eine Gott ähnliche Gesinnung hatte, diese aber willig aufgab und die Einstellung eines Knechtes anzunehmen. Einige Verse später ermutigt Paulus uns, „seinem (Christi) Tode ähnlich“ zu werden.. Wir sollen der ‚morphe’, der Gestalt Christi, die er uns in seinem Tod zeigte, ähnlich werden. Das kann nicht bedeuten, dass wir seiner Natur, die er dann hatte, teilhaftig werden sollen, denn wir haben diese menschliche Natur ja bereits. Wir müssen uns nicht verändern, um menschliche Natur anzunehmen, wir müssen aber unsere Gesinnung ändern , damit wir die ‚morphe’, bzw das ‚mentale Bild’ zu haben, das Christus in seinem Tod hatte.

Das griechische Wort ‚morphe’ bedeutet Bild, Eindruck oder Ähnlichkeit. Von manchen menschlichenWesen heißt es, sie haben einen ‚Schein [morphe] von Gottseligkeit’ (2Ti 3,5). Gal 4,19 erwähnt „Christus in euch Gestalt [morphe] gewinnt“. Weil er einen vollkommenen Charakter hatte, eine vollkommene Gott ähnliche Gesinnung, war Jesus „in der Gestalt Gottes“. Deswegen war es kein „Raub“, dass er dachte bzw wusste, dass er in diesem Sinne eins mit Gott war. Eine andere Übersetzung dieses Ausdruck sagt, Jesus erwägte nicht, sich den Status von „Gott gleich sein“ zu rauben. Falls diese Übersetzung korrekt ist, wird damit die Theorie Jesus sei Gott völlig widerlegt. Gemäß dieser Übersetzung hat Jesus auch nicht für einen Augenblick die Idee erwägt, mit Gott gleich sein zu wollen, denn er wusste, dass er Gott untergeordnet und nicht Gott gleich war.

4. Christus “entäußerte sich selbst”, “leerte sich selbst” … worin die Weissagung über die Kreuzigung in Jes 53 anklingt: „daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat“. Er „nahm an die Gestalt (Einstellung) eines Knechtes“ in seiner Gesinnung, mit der er anderen diente (Joh 13,14), und die am meisten in seinem Tod am Kreuz zum Ausdruck kam (Mt 20,28). Jes 52,14 prophezeite über Christi Leiden, dass am Kreuz „war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder“. Diese fortschreitende Demütigung seiner selbst „zum Tode, zum Tode am Kreuz“ war etwas, was sich während seines Lebens und Todes ereignete, nicht bei seiner Geburt. Wir haben gezeigt, dass der Kontext dieser Stelle von Jesu Gesinnung handelt, von der Demut, die uns als Beispiel zur Nachahmung vor Augen gehalten wird. Diese Verse handeln daher von Jesu Leben auf Erden, in seiner menschlichen Natur, und wir er sich, obwohl er eine Gesinnung hatte, die mit Gott in Einklang war, demütigte um unserem Bedürfnis zu entsprechen.

5. Falls Christus von Natur Gott war und diese dann hinter sich ließ und menschliche Natur annahm, wie Trinitarier diese Stelle auszulegen versuchen, dann war Jesus während seiner Zeit auf Erden nicht „wahrer Gott“, und doch glauben die Trinitarier, dass er es war. Dies zeigt die Widersprüche, die fabriziert werden, wenn man einer von Menschen gemachten Definition wie der „Dreieinigkeit“ folgt.

6. Zuletzt noch ein Punkt bzgl des Ausdrucks „in Gottes Gestalt befand“. Das griechische Wort für „befand“ bedeutet nicht „von Ewigkeit her war, ursprünglich war“. Apg 7,55 spricht von Stephanus: „voll heiligen Geistes (seiend)“; er war zu jenem Zeitpunkt erfüllt mit heiligem Geist, und hatte heiligen Geist einige Zeit zuvor empfangen, aber er war nicht immer voll heiligen Geistes gewesen.Weitere Beispiele finden sich in Lk 16,23; Apg 2,30; Gal 2,14. Christus „befand sich in Gottes Gestalt“ bedeutet also, dass er (mental) Gottes Gestalt hatte, es zeigt nicht an, dass er von Anbeginn der Schöpfung an diese Gestalt hatte.

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