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BIBEL GRUNDLAGEN: EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren |
Exkurs 13: Mit welcher Natur werden wir auferweckt? Wir haben gezeigt, dass ewiges Leben und eine Verwandlung in Gottes Natur den Getreuen nach dem Gericht gewährt werden. Christus wird zuerst die auferwecken, die seinem Gericht verantwortlich sind und sie dann richten, nachdem sie zu ihm versammelt wurden. Da die Belohnung mit einer unsterblichen Natur beim Gericht gegeben wird, folgt daraus, dass alle, die auferweckt werden zunächst eine sterbliche Natur haben. Wenn sie mit unsterblichen Leibern auferweckt werden, dann gibt es keinen Grund für einen Richterstuhl, vor dem Belohnungen ausgeteilt werden. Wir gelangen unmittelbar nach dem Richterstuhl in das Reich Gottes (Mt .25,34); die Getreuen sind demnach vor dem Gericht nicht im Reich Gottes. „Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können ... wir werden aber alle verwandelt werden ... Denn dieses Verwesliche muß anziehen Unverweslichkeit, und dieses Sterbliche muß anziehen Unsterblichkeit“ (1. Kor. 15,50.51.53). Daraus ergibt sich, dass dieser Wechsel der Naturen, von sterblich zu unsterblich, vor dem Richterstuhl geschieht, denn dort gehen wir ins Reich Gottes ein. Allerdings spricht der Apostel Paulus unter Eingebung Gottes oft von „der Auferstehung“ im Sinne von „der Auferstehung des Lebens“ – der Auferstehung der Gerechten, die dann nach dem Gericht ewiges Leben erhalten. Er verstand natürlich, „daß es eine Auferstehung der Toten, sowohl der Gerechten als der Ungerechten, geben wird.“ (Apg. 24,15). Er war sich wohl bewusst, dass die vor Gott verantwortlichen Menschen „werden hervorgehen (aus dem Grab), die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ (Joh. 5,29). In seiner positiven Art scheint der Apostel Paulus oft auf diese “Auferstehung des Lebens” Bezug genommen zu haben, wenn er von “der Auferstehung” spricht. Die Gerechten gingen hervor aus ihren Gräbern „zur Auferstehung des Lebens“ – nachdem sie aus der Erde hervorgegangen sind, werden sie gerichtet und ihnen wird ewiges Leben gegeben. Dieser gesamte Vorgang ist „die Auferstehung des Lebens“. Es gibt einen Unterschied zwischen ihrem „Hervorgehen“ aus den Grab und „der Auferstehung des Lebens“. Paulus redet davon, dass er danach strebt, ein christliches Leben zu leben, „ob ich vielleicht zur Auferstehung aus den Toten gelangen möchte.“ (Phil. 3,11). Weil er verantwortlich war, wird er auferweckt werden, um sich beim Gericht zu verantworten; jedenfalls muss, dass er danach strebte, „zur Auferstehung aus den Toten zu gelangen“ bedeuten, dass „die Auferstehung“ sich hier auf „die Auferstehung des Lebens“ beziehen muss. Weitere Beispiele, in denen „die Auferstehung“ die Bedeutung von „Auferstehung des Lebens“ (vgl. Lk. 14,14) hat, finden sich u.a. in Lk. 20,35; Joh. 11,24; 1. Kor. 15,21.42; Hebr. 11,35; Offb. 20,6. In Ps. 17,15 redet David davon, seine Belohnung in dem Augenblick zu empfangen, da er „aufwacht“. Er hatte die gleiche Sicht bzgl. der Auferstehung, obgleich er wusste, dass es ein Gericht geben wird. Der Gebrauch dieses Ausdrucks, „die Auferstehung“, wie hier in 1. Kor. 15 hilft, 1. Kor. 15,52 zu erläutern – „die Toten werden auferstehen unverweslich“. Es ist zu beachten, dass der Ausdruck „die Toten“ sich manchmal ( und besonders in 1. Kor. 15) auf die gerechten Toten bezieht, die auferweckt werden, um ewiges Leben beim Gericht zu empfangen: 1. Kor. 15,13.21.35.42; 1. Th. 4,16; Phil. 3,11; Offb. 14,13; 20,5.6. 1. Thessalonicher 4,16.17 führt die Ereignisse auf, die mit der Rückkehr Christi in Verbindung stehen. 1. Christus kommt sichtbar zurück 2. Die Toten werden auferweckt 3. Die Verantwortlichen, welche zu der Zeit am Leben sind, werden zum Gericht entrückt. Die Gewährung ewigen Lebens geschieht nach dieser Versammlung (Mt. 25,31-34; 13,41-43); daher kann Unsterblichkeit nicht bei der Auferweckung gegeben werden, da diese der Versammlung mit Christus vorangeht. Wir haben gezeigt, dass alle Gerechten im gleichen Augenblick belohnt werden (Mt. 25,34; Hebr. 11,39-40). Das wäre unmöglich, wenn Unsterblichkeit bei der Auferweckung gewährt würde, da die Auferstehung der Versammlung mit Christus der zu dem Zeitpunkt lebenden Verantwortlichen vorausgeht. Wir sollten anmerken, dass unsere Vorstellung von Zeit sehr menschlich ist; Gott ist überhaupt nicht daran gebunden. Es ist möglich, dass man zu weit geht bei der Ausarbeitung einer Chronologie der Ereignisse zur Zeit der Rückkehr Christi. Die Auferstehung und unsere Verwandlung zur Unsterblichkeit vor dem Richterstuhl werden beschrieben als geschehen sie „plötzlich, in einem Augenblick“ (1. Kor. 15,51.52).Es ist ein allgemeines biblisches Prinzip, dass jeder der Verantwortlichen sich vor dem Richterstuhl für sein Leben verantworten wird. Die Bibel lehrt, dass ewiges Leben vor dem Richterstuhl gewährt wird und nicht zur Zeit der Auferstehung. Aus diesem Grunde spricht 1. Th. 4,17 davon, dass die Gerechten mit einem Posaunenklang zum Gericht gerufen werden, wohingegen 1. Kor. 15,52 die gleiche Posaune damit verbinden, dass ihnen Unsterblichkeit gegeben wird. Das erläutert auch, warum Paulus die Auferstehung als identisch mit der Annahme vor dem Richterstuhl betrachtete (z.B. Phil. 1,23). |
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