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BIBEL GRUNDLAGEN: EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren |
6.3 Dämonen In den zwei vorangehenden Abschnitten haben wir erläutert, warum wir nicht glauben, dass der Teufel oder Satan ein persönliches Wesen oder ein Monster ist. Wenn wir akzeptieren, dass es kein solches Wesen gibt, dann folgt daraus, dass es auch keine Dämonen geben kann, die als Diener des Satans angesehen werden. Viele Menschen denken, dass Gott uns all die guten Dinge im Leben gibt, und dass der Teufel und seine Dämonen uns die schlechten Dinge bescheren und uns die guten Dinge, welche Gott uns gegeben hat, wegnehmen. Die Bibel lehrt aber deutlich, dass Gott die Quelle aller Kraft und Macht ist (vgl. Studie 6.1), und dass Er sowohl für das Gute als auch für das Unglück in unserem Leben verantwortlich ist. „Der ich das Licht mache und die Finsternis schaffe; der ich Frieden gebe und Unglück schaffe. Ich, der HERR, tue solches alles.“ (Jes. 45,7) „... weil Böses herabgekommen ist vom HERRN zum Tore Jerusalems“ (Mi. 1,12) „Kann man in die Posaune stoßen in der Stadt, ohne dass das Volk erschrickt? Geschieht auch ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht tue?“ (Am. 3,6) Wenn wir Prüfungen haben, sollten wir diese daher als von Gott gegeben annehmen und sie nicht dem Teufel oder Dämonen zuordnen. Hiob war ein Mensch, der viele gute Dinge verlor, mit denen Gott ihn gesegnet hatte, aber er sagte nicht: „Diese Dämonen haben alles weggenommen, was Gott mir gegeben hat.“ Nein, lesen wir, was er sagte. „Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gelobt!“ (Hi. 1,21) „Haben wir Gutes empfangen von Gott, sollten wir das Böse nicht auch annehmen?“ (Hi. 2,10) Wenn wir einmal verstehen, dass alle Dinge von Gott sind, können wir bei Problemen in unserem Leben zu Gott beten, dass Er sie wegnimmt; und wenn Er dies nicht tut, können wir sicher sein, dass Er sie uns gibt, damit wir auf lange Sicht unseren Charakter zum Guten entwickeln können. „«Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er (nicht Dämonen), und er geißelt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.» Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr ja unecht und keine Söhne!“ (Hebr. 12-5-8) Gott: Quelle aller Macht Gott ist die Quelle aller Macht. „Ich bin der HERR und sonst ist keiner; denn außer mir ist kein Gott (das hebräische Wort für „Gott“ bedeutet „Macht“) (Jes. 45,5). „Ist auch ein Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen!“, sagte Gott (Jes. 44,8) „... daß der HERR Gott ist, und keiner sonst als er allein.“ (5. Mo. 4,35) Solche Verse finden sich immer wieder in der Bibel. Weil Gott die Quelle aller Kraft und Macht und der alleinige Gott ist, ist Er ein eifernder Gott, woran Er uns immer wieder erinnert (z.B. 2. Mo. 20,5; 5. Mo. 4,24). Gott wird eifersüchtig, wenn die Gläubigen beginnen, an andere Götter zu glauben; wenn Sie Ihm mitteilen: „Du bist ein großer Gott, ein mächtiger Gott, aber ich glaube eigentlich, dass es noch andere Götter neben Dir gibt, auch wenn sie nicht so mächtig wie Du sind“. Aus dem Grunde können wir nicht glauben, dass es zusätzlich zu dem wahren Gott noch Dämonen oder einen Teufel gibt. Das ist genau der Fehler Israels. Viele Stellen im Alten Testament zeigen, wie Israel Gott missfiel, weil sie zusätzlich zu Ihm an andere Götter glaubten. Aus der Bibel werden wir sehen, dass die ‚Dämonen’, an die Menschen heute glauben, genau so sind wie die Götter, an die Israel damals glaubte. Dämonen sind Götzen Paulus erläutert in 1. Korinther, warum Christen nichts mit Götzendienst bzw. einem Glauben an solche Dinge zu tun haben sollten. In biblischen Zeiten glaubten die Menschen, dass Dämonen kleine Gottheiten waren, die man anbeten konnte, um Probleme vom eigenen Leben fernzuhalten. So fertigte man Modelle von Dämonen an, die nichts anderes als Götzen waren, und betete sie an. So verstehen wir, warum Paulus die Begriffe ‚Dämon’ und ‚Götze’ in seinem Brief gegeneinander austauscht. „Nein, aber daß sie das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott! Ich will aber nicht, daß ihr in Gemeinschaft der Dämonen geratet. ... Wenn aber jemand zu euch sagen würde: Das ist Götzenopferfleisch! - so esset es nicht, um deswillen ...“ (1. Kor. 10,20.28) Götzen und Dämonen sind also effektiv das Gleiche. Man beachte, Paulus sagt, die opferten „den Dämonen (Götzen) und nicht Gott“ – die Dämonen waren nicht Gott, und da es nur einen Gott gibt, folgt daraus, dass Dämonen keine wirkliche Macht haben, weil sie nicht Gott sind. Dieser Punkt wird in 1. Kor. 8,4 völlig deutlich. „was also das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, daß kein Götze (Dämon) in der Welt ist und daß es keinen Gott gibt außer dem Einen.“ Ein Götze, bzw. ein Dämon, hat eigentlich keine Existenz. Es gibt nur einen wahren Gott bzw. Macht in der Welt. Paulus sagt dann weiter (V. 5,6): „Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt ... - wie es ja wirklich viele Götter und viele Herren gibt -, [wie auch heute viele Leute an verschiedene Typen von Dämonen glauben – ein Dämon verursacht, dass man seine Arbeit verliert, ein anderer, dass einen die Frau verlässt, usw.] so haben wir (die wahren Gläubigen) doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge (sowohl Gutes und Schlechtes, wie wir aus anderen Stellen gesehen haben) sind“ Ein weiterer Beweis, dass Menschen im Neuen Testament glaubten, Dämonen seien Götzen oder ‚Götter’, findet sich in Apg. 17,16-18; hier wird geschildert, wie Paulus in Athen predigte, einer „Stadt voller Götzenbilder“, in der viele verschiedene Götzen verehrt wurden. Nachdem die Menschen der Predigt des Paulus zugehört hatten, sagten sie: „Er scheint ein Verkündiger fremder (neuer) Götter (Dämonen) zu sein! - weil er ihnen das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte.“ Die Zuhörer dachten daher, Jesus und die Auferstehung seien neue Dämonen oder Götter, die ihnen da erläutert wurden. Wenn wir weiterlesen, erfahren wir wie Paulus die Wahrheit verkündigt, in V.22 sagt er: „ Ich sehe an allem, dass ihr sehr religiöse (an Anbetung von Dämonen interessierte) Menschen seid“ und er erläutert, dass Gott nicht unter ihren Dämonen bzw. Göttern vertreten ist. Wir erinnern uns, dass Gott die einzige Kraftquelle ist. Wenn Er nicht in Dämonen ist, dann haben Dämonen keine Kraft, denn es gibt keine andere Kraftquelle im Universum – d.h., sie existieren überhaupt nicht. Dämonen im Alten Testament waren Götzen Wir gehen zum Alten Testament zurück und sehen dort einen weiteren Beweis, dass ‚Dämonen’ das Gleiche wie Götzen sind. 5. Mo 28,22-28.59-61 sagte voraus, dass Geisteskrankheiten eine der Strafen für die Anbetung von Götzen/Dämonen sein würden. Das erklärt die Verbindung von Dämonen mit mentalen Krankheiten im Neuen Testament. Wir stellen fest, dass im Sprachgebrauch Dämonen mit Krankheiten verbunden sind und nicht mit Sünde. Wir lesen nichts darüber, dass Christus Dämonen von Eifersucht, Mord, usw. austreibt. Wir müssen auch beachten, dass die Bibel davon spricht, dass Menschen einen Dämon/eine Krankheit haben, und nicht, dass die Dämonen die Krankheit verursachten. Es ist bedeutsam, dass die griechische Übersetzung des Alten Testaments (die Septuaginta) das Wort ‚daimonion’ in 5. Mo. 32,17 und Ps. 106,37 für „Götze“ benutzt; dieses Wort wird im Neuen Testament mit „Dämon“ übersetzt. Ps. 106,36-39 schildert den Irrtum Israels und vergleicht die Götzen Kanaans mit Dämonen. „Und sie (Israel) dienten ihren Götzen, und diese wurden ihnen zum Fallstrick. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den bösen Geistern (Dämonen). Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, welche sie den Götzen Kanaans opferten ... Und sie befleckten sich mit ihren Werken und hurten mit ihrem Tun.“ Dämonen sind eindeutig lediglich eine andere Bezeichnung für Götzen. Die Anbetung von Dämonen (bösen Geistern) wird von Gott beschrieben als „ihren Werken und ... ihr Tun“, weil ihr Glaube an Dämonen ein Resultat menschlicher Einbildung war. Die von ihnen geschaffenen Götzen waren „ihre Werke“. Diejenigen, die heute an Dämonen glauben, glauben an Dinge, die sich Menschen eingebildet haben, die das Werk von Menschen sind, und nicht das sind, was Gott uns gelehrt hat. Das Wort für „Götzen“ bedeutet wörtlich ‚keine-Sachen’, womit betont wird, dass sie in der wirklichen Welt nicht existieren, sondern nur in den Köpfen der Menschen, die an sie glauben. 5. Mo. 32,15-24 beschreibt, wie verärgert Gott ist, wenn Sein Volk an Dämonen glaubt: Israel „ließ fahren den Gott, der ihn gemacht, und verwarf den Fels seines Heils. Sie erregten seine Eifersucht durch fremde Götter; durch Gräuel erzürnten sie ihn. Sie opferten den Götzen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten ... die eure Väter nicht gefürchtet haben ... und er (Gott) sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen ... denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, sie sind Kinder, bei denen keine Treue ist. Sie haben mich zum Eifer gereizt mit dem, was kein Gott ist, durch ihre Götzen haben sie mich erzürnt ... Ich will Unglück wider sie häufen“. So beschreibt Gott Dämonen genau wie Götzen, Verkehrtes und Eitelkeiten – Dinge, die nichts sind, um daran zu glauben, die nicht wirklich existieren. Glaube an Dämonen zeigt einen Mangel an Glauben an Gott. Es ist nicht leicht, an Gott zu glauben, dass Er alles im Leben bereitstellt, sowohl Gutes wie Schlechtes. Es ist leichter zu denken, dass die schlechten Dinge von einem anderen kommen, denn wenn wir einmal sagen, sie kommen von Gott, dann brauchen wir Glauben, dass Gott sie wegnehmen wird oder dass sie für uns letztlich von Nutzen sein werden. Dämonen im Neuen Testament Sie sagen nun vielleicht: „Wie verhält es sich aber mit all den Stellen im Neuen Testament, wo Dämonen erwähnt werden?“ Eine Sache muss klar sein: Die Bibel kann sich nicht widersprechen, sie ist das Wort des allmächtigen Gottes. Wenn uns gesagt wird, dass Gott unsere Probleme bringt und dass Er die Quelle aller Kraft ist, dann kann die Bibel uns nicht auch sagen, dass Dämonen – kleine Götter in Opposition zu Gott – uns diese Dinge bringen. Es erscheint bedeutsam, dass das Wort „Dämonen“ nur viermal im Alten Testament erscheint und jedes Mal Götzendienst beschreibt, aber viele Male in den Evangelienberichten vorkommt. Wir vermuten, dass der Grund hierfür darin liegt, dass nicht verstandene Krankheiten in der Sprache jener Zeit Dämonen zugeschrieben wurden. Falls Dämonen wirklich existieren und für unsere Krankheiten und Probleme verantwortlich sind, müssten wir eigentlich mehr über sie im Alten Testament lesen. Wir lesen aber nichts dergleichen in diesem Kontext. Zu sagen, Dämonen seien aus jemandem ausgetrieben worden, war das Gleiche wie zu sagen, sie wurden von Geisteskrankheiten oder einer anderen Krankheit, die man zu jener Zeit nicht verstand, geheilt. Die Menschen im ersten Jahrhundert neigten dazu, alles ihnen nicht verständliche, eingebildeten Wesen zuzuschreiben, die ‚Dämonen’ genannt wurden. Geisteskrankheiten konnten mit den damaligen medizinischen Erkenntnissen nur schwer verstanden werden. Diejenigen, die damit geplagt waren, galten als „von einem Dämon besessen“. Im Alten Testament bezeichnete ein böser oder unreiner Geist einen Zustand der Verwirrung (Ri. 9,23; 1. Sam. 16,14; 18,10). Zur Zeit des Neuen Testaments bezeichneten Ausdrücke wie „besessen von einem bösen Geist/Dämon“ Menschen, die an einer Geisteskrankheit litten. Die Verbindung von Dämonen und Krankheit wird nachfolgend deutlich: „brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort ... auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.»“ (Mt. 8,16.17) Somit sind menschliche Gebrechen und Krankheiten das Gleiche wie von ‚Dämonen’ oder ‚bösen Geistern’ besessen sein. Die Menschen dachten, Jesus sei verrückt und behaupteten, dem sei so, weil er einen Dämon habe – „Er hat einen Dämon und ist von Sinnen“ (Joh. 10,20; 7,19.20; 8,52). Sie glaubten demnach, dass Dämonen die Ursache für sein „von Sinnen“ sein würde. Die Kranken heilen Nachdem sie geheilt waren, werden „von Dämonen Besessene“ geschildert als „vernünftig“ (Mk. 5,15; Lk. 8,35). Hier wird deutlich, dass „von Dämonen besessen“ eine Umschreibung dafür ist, geistig, mental, verwirrt zu sein – d.h. nicht bei Vernunft war. Von Dämonen Besessene werden als „geheilt“ (Mt. 4,24; 12,22; 17,18) beschrieben, was darauf hinweist, dass Besessenheit durch Dämonen eine Beschreibung von Krankheit ist. In Lk. 10,9 sagte Jesus seinen 70 Aposteln, sie sollten gehen und „die Kranken heilen“, was sie auch taten. Sie kehrten zurück und sagten (V. 17): „Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen!“ – auch hier werden Dämonen und Krankheit gleichgesetzt. Manchmal heilten die Apostel Menschen im Namen Jesu und hier haben wir ein Beispiel dafür (vgl. auch Apg. 3,6; 9,34). Die Sprache jener Zeit Wir sehen, dass im Neuen Testament in der Sprache jener Zeit jemand als von Dämonen besessen umschrieben wurde, wenn er geisteskrank war oder eine Krankheit hatte, die niemand verstand. Der zeitgenössische römische und griechische kulturelle Glaube war, dass Dämonen Menschen besessen halten, und dadurch eine Geisteskrankheit verursachten. Die Christen, die an die Existenz von Dämonen glauben, sagen effektiv, dass dieser zeitgenössische heidnische Glaube vollkommen korrekt war. Die Bibel wurde in einer Sprache aufgezeichnet, die Menschen verstehen können. Dass die Sprache jener Zeit benutzt wurde, bedeutet aber nicht, dass die Bibel oder Jesus an Dämonen glaubten. Im Englischen gibt es das Wort „lunatic“ für einen Geistesgestörten. Wörtlich bedeutet das Wort „vom Mond geschlagen“. Vor Jahren glaubten die Menschen, dass jemand, der bei Vollmond nachts nach draußen ging, vom Mond geschlagen und geistesgestört werden konnte. Heute wird das Wort „lunatic“ benutzt, um einen Geistesgestörten zu beschreiben, das bedeutet aber nicht, dass man heute glaubt, diese Krankheit werde durch den Mond verursacht. Wenn jemand diese Worte in 2000 Jahren liest – falls Jesus noch nicht zurückgekehrt ist – könnte er denken, dass wir heute glauben, der Mond sei die Ursache für Wahnsinn; sie hätten damit aber nicht recht, denn wir benutzen lediglich die Sprache unserer Zeit, so wie Jesus es vor 2000 Jahren tat. Ähnlich ist es mit dem englischen Begriff „St. Vitus Dance“ für eine erbliche Krankheit, die weder von „St. Vitus“ verursacht wurde noch etwas mit „Dance“ zu tun hat, sondern lediglich in der Sprache von heute als „St. Vitus Dance“ bezeichnet wird. Es ist offensichtlich, dass Jesus nicht am 25. Dezember geboren wurde, und doch benutzt der Autor den Begriff „Christmas Day“ für den Tag, obgleich ich nicht glaube, dass wir diesen Tag als Fest der Geburt Christi halten sollten. Die Namen unserer Wochentage stammen aus heidnischem Götzendienst – z-B.: ‚Sonntag’ bezeichnet den „Tag, der der Anbetung der Sonne gewidmet ist’; ‚Montag’ für den Mond, usw. Dass wir diese Namen benutzen, bedeutet jedoch nicht, dass wir den heidnischen Götterglauben derer teilen, die ursprünglich unsere heutige Sprache gestalteten. „Influenza“ (Grippe) ist ein weiterer Begriff, der heute benutzt wird, streng genommen bedeutet er „beeinflusst von Dämonen“. Als Daniel umbenannt wurde in ‚Beltsazar’, den Namen einer heidnischen Gottheit, nennt ihn der inspirierte Bericht in Dan. 4,5 ‚Beltsazar’, ohne darauf hinzuweisen, dass der Name falsches Denken andeutet. Ich rede vom ‚Papst’, um eine bestimmte Person zu identifizieren, obwohl ich denke, dass es falsch ist zu glauben, er sei tatsächlich ein ‚Papst’ bzw. ‚Vater’ (Mt. 23,9) Zur Zeit Hesekiels kursierte ein Mythos, dass das Land Israel für das Unglück seiner Bewohner verantwortlich sei. Das war nicht wahr, und doch benutzt Gott diese damals populäre Idee in seinen Worten an Israel: „So spricht Gott, der HERR: Weil sie zu euch sagen: «Du warst eine Menschenfresserin und hast dein Volk der Kinder beraubt», so sollst du (das Land) hinfort keine Menschen mehr fressen ... spricht Gott, der HERR.“ (Hes. 36,13.14). Es gab unter den Heiden eine Vorstellung, dass das Meer ein großes Monster sei, welches die Erde verschlingen wollte. Obwohl das offensichtlich nicht wahr ist, benutzt die Bibel dennoch oft dieses Bild, um den ursprünglichen Lesern zu helfen, die dargelegte Wahrheit zu begreifen: vgl. Hi. 7,12 (Moffat); Am. 9,3 (Moffat); Jer. 5,22; Ps. 89,9; Hab. 3,10; Mt. 14,24 (gr. Text); Mk. 4,37. In der assyrischen Mythologie hieß dieses Meerungetier ‚Rahab’, genau der Name, der dem Meeresungeheuer in Ägypten gegeben wurde (Jes. 51,9). Die Bibel ist von Gott inspiriert, daher ist es unmöglich, dass die Bibel lediglich heidnische Einflüsse wiedergibt, die zur Zeit der Niederschrift aktuell waren. Es muss vielmehr so sein, dass Gott bewusst auf den zeitgenössischen Glauben anspielt, um zu zeigen, dass Er die ultimative Quelle der Kraft ist, Er kontrolliert das ‚Meeresungeheuer’, so dass es Seinen Willen tut. Gott hat somit den grundlegenden Irrtum im Glauben dieser Menschen korrigiert, nämlich, dass Mächte in der Welt am Wirken seien, die nicht Gottes Kontrolle unterliegen und folglich böse sind. Allerdings unternimmt die Bibel in diesem Falle nichts, um die Torheit des Glaubens an ein riesiges Meeresungeheuer bzw. dass das Meer selbst ein Ungeheuer ist, schlecht zu machen. Ein weiteres Beispiel ist die Beschreibung von Blitz und Sturmwolken als einer „flüchtigen Schlange“ (Hi. 26,13; Jes. 27,1). Hier wird offenbar auf den zeitgenössischen Glauben angespielt, dass Blitz und furchtbare Wolkengebilde eigentlich Visionen einer riesigen Schlange waren. Diese Stellen legen die Torheit dieser Ideen nicht offen, noch versuchen sie sich an einer wissenschaftlichen Erklärung. Stattdessen legen sie dar, dass Gott diese Dinge unter Kontrolle hat. Die Einstellung Jesu zu dem vorherrschenden Glauben an Dämonen ist identisch hiermit, seine Wunder zeigten klar auf, dass die Kraft Gottes absolut und vollkommen war, nicht gebunden vom Aberglauben der Menschen im Hinblick auf sogenannte ‚Dämonen’. Diejenigen, welche glauben, dass die Berichte über ‚Dämonen’ im Neuen Testament beweisen, dass solche Wesen tatsächlich existieren, stehen in der Pflicht zu akzeptieren, dass das Meer wirklich ein Ungeheuer ist und dass es sich bei einem Blitz tatsächlich um eine Schlange handelt. Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt, dass wir verstehen, dass die Bibel die Sprache der Zeit benutzt, als sie niedergeschrieben wurde, ohne aber zwingend die Glaubenssätze zu stützen, welche als Grundlage solcher Sprache dienten. Wir haben gezeigt, dass unser Gebrauch von Sprache ähnlich ist. Die Bibel benutzt dies, um die Art von grundlegenden Wahrheiten zu bestätigen, die wir in Studie 6.1 und 6.2 untersucht haben – dass Gott allmächtig ist; Er ist verantwortlich für unsere Prüfungen; Sünde kommt aus unserem Inneren – all diese Dinge ergeben Sinn, wenn man die Größe der Kraft Gottes zu erretten zu würdigen weiß. Die sogenannte ‚höhere Kritik’ legt stetig Verbindungen zwischen der Sprache in der Schrift und den Glaubensvorstellungen der die Bibel umgebenden Kulturen offen, als die Bibel inspiriert und niedergeschrieben wurde. Diese sind verständlich, wenn wir einmal begreifen, dass die Bibel die Sprache benutzt, die auf lokale Glaubensvorstellungen anspielt. Dies tut sie aber, um dadurch Yahweh, den allein wahren Gott, als viel größer darzustellen als die kleinen Glaubensinhalte von Menschen, die denen bekannt waren, die die inspirierten Worte zuerst gelesen haben, frisch vom Munde des Propheten. Wenn wir dies beachten, ist es überraschend, wie viele Beispiele sich im Neuen Testament finden, in denen die Sprache jener Zeit benutzt und nicht korrigiert wurde. Hier einige Beispiele: § Die Pharisäer beschuldigten Jesus, im Namen des falschen Gottes Beelzebul Wunder zu wirken. Jesus sagte: „Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.“ (Mt. 12,27). 2. Kö. 1,2 macht deutlich, dass Beelzebul eine falsche Gottheit der Philister war. Jesus sagte nicht: „Augenblick mal, 2. Kö. 1,2 sagt, Beelzebul ist ein falscher Gott, daher kann eure Beschuldigung nicht stimmen.“ Nein, er redete so, als würde Beelzebul existieren, weil er daran interessiert war, dass die Menschen seine Botschaft verstanden. In gleicher Weise redete Jesus vom Austreiben von Dämonen – er sagte nicht laufend: ‚Eigentlich existieren keine Dämonen’, er verkündete das Evangelium in der Sprache jener Zeit. § Apg. 16,16-18 sind die inspirierten Worte des Lukas: „... daß uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte“. Manche Texte übersetzen nicht Wahrsagegeist, sondern belassen das Wort Python. Python war der Name eines Gottes, möglicherweise des Gottes Apollo. Python existierte also nicht, aber Lukas sagte nicht: „eine Magd mit einem Geist des Python begegnete uns, wobei Python ein falscher Gott ist, der eigentlich gar nicht existiert.“ In gleicher Weise gibt es auch in den Evangelienberichten keine Zusätze, wie ‚Jesus trieb die Dämonen aus, die allerdings eigentlich gar nicht existieren, es ist einfach nur ein Begriff, der eine Krankheit beschreibt.’ § Lk. 5,32 berichtet, wie Jesus zu den bösen Juden sagt: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen ...“ Er meinte eigentlich, ‚ich bin nicht gekommen, die zu berufen, die glauben, sie seien gerecht’. Jesus redete mit ihnen in ihrer Ausdrucksweise, obwohl er, rein technisch gesehen, eine Sprache benutzte, die inkorrekt war. Die Verse in Lk. 19,20-23 zeigen, wie Jesus in dem Gleichnis unwahren Worte des Mannes bzgl. des einen Pfundes benutzt, um mit ihm zu reden, aber er korrigiert die eigentlich falschen Worte des Mannes nicht. § Von der Sonne wird gesagt, dass die Sonne ‚aufgeht’ und „untergeht’; so beschreiben Menschen den Vorgang; wissenschaftlich betrachtet ist das aber nicht korrekt. So werden auch Krankheiten sprachlich eigentlich unkorrekt als ‚Dämonen’ bezeichnet. Apg. 5,3 erwähnt, wie Ananias den Heiligen Geist betrogen hat. Das ist eigentlich unmöglich, aber was Ananias zu tun meinte, wird hier als Tatsache erwähnt, obwohl es faktisch nicht stimmte. § Es gibt viele Beispiele, in denen die Sprache benutzt wird, die zur Zeit der Niederschrift verständlich war, uns heute aber eher fremd ist; z.B., „Haut für Haut“ (Hi. 2,4) spielt auf die damalige Praxis an, Tierhäute gleichen Wertes zu tauschen; ein männlicher Prostituierter wird in 5. Mo. 23,18 als ein „Hund“ bezeichnet. Die Ausdrucksweise ‚Dämonen’ ist ein weiteres Beispiel. § Die Juden zu Christi Zeiten dachten, sie seien gerecht, weil sie von Abraham abstammten. Daher redete Jesus sie mit „Gerechte“ an (Mt. 9,12.13) und sagte: „Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid“ (Joh. 8,37). Aber er glaubte nicht, dass sie gerecht waren, wie er oft deutlich darlegte, und er zeigte durch seine logischen Ausführungen in Joh. 8,39-44, dass sie eigentlich nicht Abrahams Same waren. So nutzte Jesus das, was die Menschen glaubten, ohne ihnen sofort zu widersprechen, demonstrierte dann aber die Wahrheit. Wir haben gezeigt, dass Gott wegen der heidnischen Glaubensvorstellungen so handelte, die zu Zeiten des Alten Testaments weit verbreitet waren. Christi Einstellung zu Dämonen zur Zeit des Neuen Testaments war auch so; seine von Gott bereitgestellten Wunder verdeutlichten in großem Maße, dass Krankheiten von Gott verursacht waren und nicht von irgendeiner anderen Macht, da ja Gott die Macht hatte, sie zu heilen. § Paulus zitierte aus den griechischen Dichtern, um die zu verwirren, die glaubten, was die Dichter lehrten (Tit. 1,12; Apg. 17,28). Worauf wir hindeuten wird verkörpert in der Antwort des Paulus, er habe einen Altar gesehen, der der Anbetung von ‚Dem Unbekannten Gott’ gewidmet war , d.h. irgendeiner existierenden heidnischen Gottheit, welche die Athener eventuell übersehen haben könnten. Anstatt sie für ihre Torheit zurechtzuweisen, nahm Paulus dies auf, um sie zum Glauben an den einen wahren Gott zu führen, den sie nicht kannten (Apg. 17,22.23). § Eph. 2,2 spricht vom „Fürsten, der in der Luft herrscht“. Das ist eine deutliche Anspielung auf das mythologische Konzept des Zoroaster – eine Lehre, an die seine Leser einst geglaubt hatten. Paulus sagt, dass sie einst unter „dem Fürsten, der in der Luft herrscht“ gelebt hätten. Im gleichen Vers dann definiert Paulus dies als „den Geist [Einstellung im Herzen] ... der wirkt“ im natürlichen Menschen. Zuvor hatten sie an das heidnische Konzept eines himmlischen Fürsten geglaubt; nun stellt Paulus klar, dass die Macht, der sie zuvor untertan waren, ihr eigenes böses Herz war. So wird auf die heidnische Idee angespielt und sie wird ohne Zurechtweisung erwähnt, andererseits aber die Wahrheit über Sünde dargelegt. § Apg. 28,3-6 beschreibt, wie Paulus von einer giftigen Schlange attackiert wurde, die ihm an die Hand fuhr. Die umstehenden Menschen entschieden, Paulus sei ein Mörder, den „die Rache nicht leben lässt“. Ihr Verständnis der Situation war völlig falsch. Paulus aber erklärte ihnen den wahren Sachverhalt nicht, sondern wirkte ein Wunder – er schüttelte die um seine Hand hängende Schlange ab, ohne dass sie ihn biss. § Die Wunder Jesu entlarvten den Irrtum der damaligen Ansichten, z.B. über Dämonen, ohne dies groß in Worte zu fassen. In Lk. 5,21 lesen wir zwei falsche Aussagen der Juden, Jesus sei ein Gotteslästerer, und nur Gott allein könne Sünden vergeben. Jesus hat ihre Worte nicht mit Erklärungen korrigiert, sondern stattdessen ein Wunder gewirkt – was den Irrtum ihrer Aussagen deutlich machte. § Jesus hat geglaubt, dass Taten lauter sprechen als Worte. Er hat selten falsche Vorstellungen mit Worten angeprangert. So hat er das Mosaische Gesetz nicht angeprangert, weil es unfähig war, das Heil zu bringen, aber er zeigte durch seine Taten, z.B. Heilungen am Sabbattag, was es mit der Wahrheit auf sich hatte. Als er fälschlich beschuldigt wurde, ein Samariter zu sein, bestritt er das nicht (Joh. 8,48.49; vgl. 4,7-9) obwohl seine jüdische Abstammung als Nachkomme Abrahams für Gottes Heilsplan wesentlich war (Joh. 4,22). § Selbst als die Juden (vorsätzlich!) den falschen Schluss zogen, dass Jesus „sich selbst Gott gleichstellte“ (Joh. 5,18), hat Jesus dies nicht explizit bestritten, sondern argumentiert, dass seine Wunder bewiesen, dass er ein Mensch war, der an Gottes Statt handelte, und somit NICHT Gott gleichgestellt war. Die Wunder Jesus zeigten ebenso den Irrtum des Glaubens an Dämonen. Die Wunderheilung des Lahmen am Teich zeigte die Torheit des jüdischen Mythos, dass zur Passazeit ein Engel das Wasser des Teichs Bethesda bewegte und ihm so Heilkraft verlieh. Dieser Mythos wird berichtet, ohne dass sein Wahrheitsgehalt bestritten wird, aber der Bericht des von Jesus gewirkten Wunders deckt dessen Irrtum auf (Joh. 5,4) § 2. Pt. 2,4 erwähnt, dass Gottlose in den Tartarus (in einigen Bibeln mit „Hölle“ übersetzt) kommen. Tartarus was ein mythologischer Ort in der Unterwelt; Petrus nun korrigiert diese Vorstellung nicht, sondern nutzt sie vielmehr als Symbol der völligen Zerstörung und Strafe für Sünde. Christus benutzte das Wort Gehenna auf ähnliche Weise (vgl. Studie 4.9). Verursachen Dämonen wirklich Krankheiten? Alle, die an die Existenz von Dämonen glauben, müssen sich fragen: „Ist meine Krankheit, von Dämonen verursacht?“ Wenn man glaubt, die Hinweise im Neuen Testament auf Dämonen handelten von kleinen Göttern, die umhergehen und Böses tun, dann muss die Antwort ein „Ja“ sein. Wie kann man aber in diesem Falle die Tatsache erklären, dass viele der damals Dämonen zugeschriebenen Krankheiten heute mit Arzneimitteln behandelt werden können? Malaria ist ein klassisches Beispiel. Die meisten Menschen in Afrika glaubten bis vor kurzem, Malaria sei von Dämonen verursacht; wir aber wissen, dass Malaria durch Quinin und andere Arzneien behandelt und geheilt werden kann. Will jemand etwa sagen, die Dämonen bekämen Angst und flüchten, wenn sie die kleinen gelben Pillen im Mund sehen? Einige dieser von Jesus geheilten Krankheiten, die einer Besessenheit durch Dämonen zugeschrieben werden, wurden als Tetanus und Epilepsie identifiziert – beide können mit Arzneimitteln gelindert werden. Einer meiner Freunde stammt aus einem Dorf an der Stadtgrenze von Kampala in Uganda. Er erzählte uns, dass die Menschen glaubten, Malaria sei durch Dämonen verursacht. Nachdem sie aber sahen, wie sie leicht mit Arzneimitteln geheilt wurde, hörten sie auf, Dämonen für die Krankheit verantwortlich zu machen. Als aber jemand Malaria am Gehirn hatte, was ernste mentale Störungen verursachte, beschuldigten sie weiterhin Dämonen. Ein Arzt aus der nächsten Stadt kam und bot an, eine Behandlung mit einer stärkeren Arznei durchzuführen, das lehnten sie jedoch ab, weil sie etwas gegen Dämonen benötigten, nicht gegen Malaria. Der Arzt kam später zurück und erklärte: „Ich habe jetzt eine Arznei, welche die Dämonen vertreiben wird“, worauf der Kranke das Arzneimittel schnell nahm und es ihm bald besser ging. Die Tabletten beim zweiten Besuch waren die Gleichen wie die beim ersten Besuch. Auch glaubte der Arzt nicht an Dämonen, aber er benutzte die Ausdrucksweise der Menschen dort, um den Kranken zu erreichen – nicht anders, wie es der „große Arzt“, der Herr Jesus, vor 2000 Jahren tat. |
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