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BIBEL GRUNDLAGEN: EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren |
4.6 Das Gericht Die biblische Lehre über das Gericht ist eines der grundlegenden Prinzipien des einen Glaubens, das vor der Taufe deutlich verstanden werden muss (Apg. 24,25; Hebr. 6,2). Die Schrift spricht häufig vom „Tag des Gerichts“ (z.B. 2. Pt. 2,9; 3,7; 1. Joh. 4,17; Jud. 6); eine Zeit, wenn die, denen eine Erkenntnis Gottes gegeben wurde, ihren Lohn empfangen werden. Alle müssen vor dem „Richterstuhl Christi dargestellt werden“ (Röm. 14,10). Wir „müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi“ (2. Kor. 5,10), um dort eine Belohnung für unser Leben in körperlicher Gestalt in Empfang zu nehmen. Daniels Vision über das zweite Kommen Christi beinhaltete ein Erscheinen vor diesem Richterstuhl in Gestalt eines Thrones (Dan. 7,9-14). Die Gleichnisse helfen uns, die Details ein wenig zu ergänzen. Das Gleichnis von den Talenten vergleicht es mit der Rückkehr eines Herrn, der seine Diener ruft und beurteilt, wie gut sie das Geld verwendet haben, das er ihnen überließ (Mt. 25,14-29). Im Gleichnis der Fischer wird der Ruf mit dem Evangelium mit einem Fischernetz verglichen, in dem alle Arten von Menschen gesammelt werden; dann setzen sich die Männer hin (vgl. Sitzen auf dem Richterstuhl) und trennen die guten Fische von den schlechten (Mt. 13,47-49). Die Interpretation ist klar: „... am Ende der Welt ... die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden“. Aus dem bislang Gesehenen können wir berechtigterweise annehmen, dass es nach der Rückkehr Christi und der Auferstehung eine Versammlung aller zum Evangelium Berufenen an einem Ort und zu einem Zeitpunkt geben wird, wo sie Christus begegnen. Jeder wird Rechenschaft ablegen, und er wird anzeigen, ob sie der Anforderung genügen, um ins Reich einzugehen. Erst zu dem Zeitpunkt erhalten die Gerechten ihren Lohn. All dies fließt zusammen im Gleichnis von den Schafen und den Böcken: „Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, (Davids Thron in Jerusalem, Lk. 1,32.33) und werden vor ihm alle Völker (d.h. Leute aus allen Völkern, vgl. Mt. 28,19) versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist ...“ (Mt. 25,31-34). Das Reich Gottes erben, die diesbezüglichen Verheißungen an Abraham zu empfangen, das ist der Lohn der Gerechten. Das wird jedoch erst nach dem Gericht sein, bei der Rückkehr Christi. Es ist daher unmöglich, den verheißenen Lohn eines unsterblichen Leibes vor Christi Rückkehr zu empfangen; und wir müssen daher folgern, dass der Gläubige vom Zeitpunkt des Todes bis zur Auferstehung keine Existenz mit Bewusstsein hat. Es ist ein wiederholtes biblisches Prinzip, dass der Lohn dann gegeben wird, wenn Christus zurückkommt – und nicht davor. § „... wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen.“ (1. Pt. 5,4; vgl. 1,13). § „Jesus Christus ... richten die Lebendigen und die Toten mit seiner Erscheinung und mit seinem Reich: ... die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der HERR an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird.“ (2. Tim. 4,1.8) § Bei der Rückkehr des Messias in den letzten Tagen, werden „viele, so unter der Erde schlafen liegen (vgl. 1. Mo. 3,19), ... aufwachen: etliche zum ewigen Leben, etliche zu ewiger Schmach und Schande.“ (Dan. 12,2). § Wenn Christus zum Gericht kommt, werden „die in den Gräbern sind ... hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ (Joh. 5,25-29) § „Siehe, ich (Jesus) komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.“ (Offb. 22,12). Wir kommen nicht in den Himmel, um den Lohn zu empfangen – Christus bringt ihn aus dem Himmel zu uns. Dass Jesus unseren Lohn mit sich bringt, zeigt dann, dass dieser im Himmel für uns bereitet wurde, aber beim zweiten Kommen zu uns auf Erden gebracht wird; unser „Erbe“ des Abraham verheißenen Landes wird in dieser Hinsicht „behalten wird im Himmel euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“, wenn Christus kommt (1. Pt. 1,4.5). Unser Lohn ist so sicher, als wäre er uns bereits gegeben, so gewiss sind Gottes Verheißungen, die von Dingen sprechen, die noch nicht existieren als seien sie bereits da (Röm. 4,17). Da der Lohn nur beim Gericht bei der Rückkehr Christi gegeben wird, ergibt sich daraus, dass der Gerechte und der Böse beim Tod an den gleichen Ort, d.h. ins Grab, kommen. Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen in ihrem Tod. Nachfolgende Stellen zeigen dies eindeutig. § Jonathan war gerecht, Saul aber böse, aber „sie sind auch im Tode nicht geschieden“ (2. Sam. 1,23). § Saul, Jonathan und Samuel gingen bei ihrem Tod alle an den gleichen Ort (1. Sam. 28,19). § Der gerechte Abraham wurde im Tod „zu seinem Volk gesammelt“, den Vorfahren, welche Götzendiener waren (1. Mo. 25,8; Jos. 24,2). § Die geistlich Weisen und die Törichten erleben den gleichen Tod (Pred. 2,15.16) All das steht in krassem Gegensatz zu den Behauptungen des heute populären Christentums. Die Lehren, dass die Gerechten sofort mit dem Tod in den Himmel kommen, zerstören die Notwendigkeit einer Auferstehung und eines Gerichts. Wir aber haben gesehen, dass diese wichtige Ereignisse in Gottes Heilsplan, und somit in der Botschaft des Evangeliums sind. Die weitverbreitete Vorstellung schlägt vor, dass ein Gerechter stirbt und belohnt wird, indem er in den Himmel kommt, und am nächsten Tag, im nächsten Monat, nächsten Jahr folgen andere. Das steht im Gegensatz zur biblischen Lehre, dass alle Gerechten zusammen, zur gleichen Zeit, belohnt werden. § Die Schafe werden beim Gericht von den Böcken getrennt, einer nach dem andern. Wenn das Gericht dann beendet ist, wird Christus zu allen Schafen, die zu seiner Rechten versammelt sind, sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist“ (Mt. 25,34). So werden alle Schafe das Reich zur gleichen Zeit ererben (vgl. 1. Kor. 15,52). § Bei der „Ernte“ bei der Rückkehr Christi und dem Gericht werden all die, welche am Evangelium gearbeitet haben „miteinander freuen“ (Joh. 4,35.36; vgl. Mt. 13,39). § Offb. 11,18 gibt für „die Zeit der Toten, daß sie gerichtet werden“ die Zeit, wenn Gott „den Lohn gebest deinen Knechten .. den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten“ – d.h. allen Gläubigen zusammen. § Hebr. 11 ist ein Kapitel, in dem viele der gerechten Menschen des Alten Testaments erwähnt werden. Vers 13 lautet: „Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben“, was Abraham bzgl. des Heils und des Eingangs in Gottes Reich verheißen worden war (Hebr. 11,8-12). Daraus ergibt sich, dass diese Menschen nicht einer nach dem andern bei ihrem Tod in den Himmel kamen, ihren Lohn zu empfangen. Der Grund dafür wird in V. 39.40 mitgeteilt: Sie „haben das Verheißene nicht erlangt, weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.“ Der Grund für die Verzögerung ihres verheißenen Lohns lag darin, dass Gottes Plan vorsah, dass alle Gläubigen zusammen „vollendet würden“, gemeinsam, zur gleichen Zeit. Das wird beim Gericht sein, bei der Rückkehr Christi. |
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