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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes    

2.4 Die Hinwegnahme der Gaben

Die wundersamen Gaben des Geistes Gottes werden von den Gläubigen erneut benutzt werden, um diese gegenwärtige Welt, nach der Rückkehr Christi, in Gottes Reich zu verwandeln. Die Gaben werden daher als „Kräfte der zukünftigen Welt (Zeitalters)“ bezeichnet (Hebr. 6,4.5); auch beschreibt Joel 2,26-29 eine große Ausgießung der Geistesgaben nach der Buße Israels. Die Tatsache, dass diese Gaben den Gläubigen bei der Rückkehr Christi gegeben werden genügt als Beweis dafür, dass sie heute nicht vorhanden sind – angesichts dessen, dass für jeden Christen mit offenen Augen für die Schrift und die Ereignisse in der Welt die Rückkehr des Herrn sicher nahe ist (vgl. Anhang 3).

Aus all den biblischen Berichten über die Nutzung der Geistesgaben ist klar, dass diese zu bestimmten Zeiten für bestimmte Zwecke gegeben wurden und dass Gott sie hinweggenommen hat, nachdem Sein Ziel erreicht war.

„wo doch die Prophezeiungen ein Ende haben werden, das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufgehoben werden soll. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk abgetan.“ (1. Kor. 13,8-10)

Die Gaben waren „zeitlich begrenzt“.

Eph. 4,8-14 hilft uns, dies noch besser zu verstehen.

„ «Er (Jesus) ist aufgefahren zur Höhe (in den Himmel) ... und den Menschen (Geistes-)Gaben gegeben.» ... zur Erbauung des Leibes Christi, bis daß wir alle zur Einheit des Glaubens (d.h. dem einen Glauben) und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen Manne [werden], ... damit wir nicht mehr Unmündige seien, umhergeworfen und herumgetrieben von jedem Wind der Lehre“


Die Gaben im ersten Jahrhundert sollten bleiben bis der vollkommene, reife Mensch geschaffen war. Man beachte, wie Eph. 4,14 die Zeit unter dem Amt der wundersamen Gaben mit geistlicher Kindheit vergleicht, und wie, im Kontext der Weissagung, die wundersamen Gaben hinweggenommen werden sollten. 1. Kor. 13,11 berichtet das Gleiche. Ein solches Theater über den Besitz wundersamer Geistesgaben zu machen, ist daher kein Zeichen für geistliche Reife. Jeder Leser dieser Worte sollte nun einen Schritt voran gehen, dem geschriebenen Wortes Gottes eine größere Wertschätzung entgegenbringen, in der Fülle der darin gegebenen grundlegenden Offenbarung Gottes an uns und in demütigem Gehorsam darauf reagieren. 2. Tim. 3,16.17 lehrt, dass eine Reaktion auf „alle Schrift“ ermöglicht, dass „der Mensch Gottes vollkommen“, reif, erwachsen sein kann. Somit ergibt sich, dass die Gaben nicht mehr länger benötigt wurden, nachdem alle Schrift eingegeben war Die Gaben hatten ihren Zweck erfüllt, die frühe Gemeinde an den Punkt zu leiten, an dem dann Gottes geschriebene Offenbarung vollständig war. Die Gaben sollten der Gemeinde ermöglichen, „voll ausgerüstet“ zu werden (Eph. 4,8). Als die Bibel vollständig war, hatten die Gaben ihre Aufgabe erfüllt.

Eine nähere Studie von 1. Kor. 13 deutet darauf hin, dass die Hinwegnahme der Gaben in der Tat mit der Zeit einherging, als keine Opfer nach dem Mosaischen Gesetz mehr geopfert wurden. Es gab eine Zeit zwischen dem Tod des Herrn Jesus und der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. Während dieser Zeit wurden den jüdischen Gläubigen verschiedene Zugeständnisse gemacht, ihnen wurde gestattet, vorläufig noch das Mosaische Gesetz zu halten, obwohl der Geist durch Paulus gelehrt hatte, dass diese Werke keine Rettung brachten und verglichen mit Christus lediglich „schwache und armselige Elemente“ waren. Die frühen Gläubigen wurden während dieser Zeit durch die wundersamen Gaben des heiligen Geistes unter ihnen geleitet, diese ermöglichten Weissagung, die Predigt in neuen Regionen mittels der Gabe der Sprachen, die Gründung von Gemeinden, usw. Nachdem aber dann die Gemeinde erwachsen war, ersetzte das geschriebene Wort die Gaben. Der Großteil, wenn nicht sogar das gesamte Neue Testament war bis 70 n.Chr. abgeschlossen, zu der Zeit wurden dann die Gaben weggenommen. Paulus benutzt das gleiche griechische Wort mehrere Male in 1. Kor. 13, obwohl es in der Übersetzung nicht immer deutlich wird. ...

Die nachfolgenden Wörter in Kursivschrift wurden alle vom gleichen griechischen Wort übersetzt: „die Prophezeiungen ein Ende haben werden, ... und die Erkenntnis aufgehoben werden soll ... dann wird das Stückwerk abgetan.“ (V. 8.10.11).  Paulus verkündet, dass die Gaben des Geistes hinweggenommen werden, wenn die Gemeinde reif und erwachsen geworden ist, und er sagt, dass er selbst bereits erwachsen ist, und er selbst die Dinge seiner Kindheit bereits „abgetan“ hat, d.h. er selbst praktizierte die Gaben bereits nicht mehr. Er stellt sich, wie er es öfters tut, als Musterbeispiel für die Gemeinde dar. Somit sollten die Gaben in Zukunft „abgetan werden“, wenn die Gemeinde als Ganzes vollkommen, reif, erwachsen geworden war; er selbst aber hatte sie bereits ‚abgetan’, da er bereits geistlich gereift, erwachsen war. In der Sprache von Eph. 4 war er nicht mehr länger ein Unmündiger, ein Kind, welches von jedem Wind der Lehre hin und her getrieben wurde und die Hilfe der Geistesgaben benötigte. Er beklagte, dass die Gläubigen noch immer Unmündige waren (1. Kor. 3,1; Hebr. 5,13), und doch benutzt er das gleiche griechische Wort um anzuzeigen, dass er selbst nicht mehr länger ein Kind ist, sondern ein vollkommener, erwachsener, reifer Mensch. In Gal. 4,3 spricht Paulus davon, wie er einst ein Kind war in dem Sinne, dass er damals unter dem Mosaischen Gesetz stand. Nun aber hat er dies hinter sich gelassen. Er ist erwachsen, und doch verbindet er hier in 1. Kor. 13,10 das Erwachsensein mit dem Hinwegtun der Gaben des Geistes.

Das gleiche griechische Wort, das mit „Ende haben“, „aufgehoben werden“, „abgetan werden“ übersetzt wird, kommt an vielen anderen Stellen, in denen davon die Rede ist, dass das Mosaische Gesetz erfüllt werden wird, vor.

-          „sind wir vom Gesetz frei geworden“ (Röm. 7,6). Wir sind wie eine Frau, die von ihrem Ehemann (d.h. dem Mosaischen Gesetz) „befreit“ ist (Röm. 7,2)

-          die Herrlichkeit des Gesetzes war vergänglich (2. Kor. 3,7)

-          Das Gesetz war im Begriff aufzuhören, als Paulus schrieb (2. Kor. 3,11 [gr. Text]). Es hatte in Christus aufgehört (2. Kor. 3,13.14)

-          Christus hat das Gesetz abgetan (Eph. 2,15)


So benutzt auch die Prophezeiung, dass „Zungenreden aufhören wird“ (1. Kor. 13,8) das gleiche Wort wie in Hebr. 10,2, wo steht, dass man aufgehört hatte, Opfer darzubringen. Der Zustand der Gemeinde als „vollkommener Mensch“, dem Zeitpunkt, wenn die Geistesgaben weggenommen würden (1. Kor. 13,10; Eph. 4,13) ist damit verbunden, dass der Herr Jesus das „größere und vollkommenere Zelt“ ist, verglichen mit der Mosaischen Stiftshütte (Hebr. 9,11). Die Schlussfolgerung scheint zu sein, dass das Ende der Geistesgaben mit dem Ende des Mosaischen Systems im Jahre 70 n.Chr. einherging. Dieser „vollkommene“ oder reife Zustand war ganz klar etwas, was die frühe Gemeinde in ihrer Generation zu erreichen dachte:

-          Hebr. 5,12-14 bedauert, dass die frühen Gläubigen noch nicht „gereift“ waren (das gleiche Wort, welches in 1. Kor. 13 mit „vollkommen“ übersetzt wird), wenn sie, wie hier angedeutet wird, es eigentlich schon hätten sein sollen, und daher konnten sie noch nicht die „feste Speise“ zu sich nehmen, die ihnen der Schreiber eigentlich geben wollte.

-          Einige in Philippi, genau wie Paulus auch, waren bereits „vollkommen“ / gereift: „So viele nun vollkommen sind, wollen wir also gesinnt sein...“ (Phil. 3,15). „Wir reden allerdings Weisheit, unter den Gereiften“ (1. Kor. 2,6).

-          Paulus ermahnt die Gemeinde: „... am Verständnis aber werdet vollkommen“ (1. Kor. 14,20). Und er betet darum, dass sie „vollkommen“ / „reif“ werden möchten (Kol. 1,28; 4,12).

Zusammenfassend ergibt sich, dass die Geistesgaben gegeben wurden, bis die Gemeinde „vollkommen“ bzw. „reif“ wurde. Dies kann sich nicht auf das zweite Kommen Christi beziehen, denn dieses Wort „vollkommen“ wird verschiedentlich im Hinblick darauf benutzt, dass die Gläubigen im 1. Jahrhundert bereits „vollkommen“ bzw. „Gereifte“ werden sollten. Die ‚Hinwegnahme’ der Gaben steht in Beziehung zur ‚Hinwegnahme’ des jüdischen und Mosaischen Systems im Jahre 70 n.Chr. Damit begeben wir uns auch in die zweite Generation nach Christus, und es scheint, als wären die wundersamen Gaben zumeist durch das Handauflegen durch die Apostel gegeben worden. Als diese Generation verstarb und die Gereiften wie Paulus aufhörten, die Gaben in großem Ausmaß zu benutzen, hätte der Besitz der Gaben ohnehin nachgelassen. Gemäß 1. Kor 13,10 sollten die Gaben abgetan werden. Und doch berichtet Joel 2, dass sie zur Zeit der Rückkehr des Herrn ausgegossen werden. Daher ergibt sich, dass sie während einer bestimmten Zeitspanne nicht im Besitz der Gemeinde sein würden.

Gegenwärtige Behauptungen für den Besitz des Geistes

Eine Reihe anderer Punkte müssen bezüglich der wiederholten Behauptungen derer, die heute meinen, die wundersamen Gaben zu besitzen, angesprochen werden. Was auch immer man über die oben gemachten Argumente für die Hinwegnahme der Gaben denken mag, es bleibt die Realität, dass die gegenwärtigen Behauptungen des Besitzes der Geistesgaben traurigerweise zur Natur der Gaben in Widerspruch stehen, wie sie im Neuen Testament berichtet wird. Was auch immer heute getan wird, ist anders als das, was sich in der frühen Gemeinde ereignete.

§          Das gegenwärtige „Zungenreden“ tendiert dazu, die gleichen kurzen Silben fortwährend zu wiederholen, z.B. „lala, lala, lala, shama, shama. Jesus, Jesus ...:“ Das aber ist kein Satzbau, wie ihn jede Sprache hat; wenn man eine Person in einer fremden Sprache sprechen hört, ist es normalerweise durch das Muster der benutzten Wörter möglich zu erkennen, dass sie etwas vermitteln, auch wenn wir die Wörter selbst nicht verstehen. Das aber ist beim modernen Zungenreden nicht der Fall, womit noch bestätigt wird, dass man dadurch nicht erbaut wird, was aber doch der Zweck für die Gaben im ersten Jahrhundert war.

§          Einige Pfingstler behaupten, dass Zungenreden ein Zeichen dafür ist, dass man „gerettet“ ist und dass es daher bei jeder echten Bekehrung vorhanden sein wird. Diese Behauptung beschert aber ernste Probleme mit den Beschreibungen der frühen Gemeinde als eines Leibes, in dem diejenigen mit den Gaben wie unterschiedliche Glieder waren. Nicht jeder war ein Arm oder Bein, und so besaß auch nicht jeder eine spezielle Gabe, z.B. Zungenrede. 1.Kor. 12,17.27-30 verdeutlicht dies.

„Wäre der ganze Leib Auge, wo bliebe das Gehör? Wäre er ganz Ohr, wo bliebe der Geruch? ... Ihr aber seid Christi Leib, und jedes in seinem Teil Glieder. Und so hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter, sodann die Gaben der Heilung, der Hilfeleistung, der Verwaltung, verschiedene Sprachen. Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter? Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle mit Zungen? Können alle auslegen?“

Das Gleiche wurde bereits in diesem Kapitel angesprochen.

„Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen. Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will. Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, wiewohl ihrer viele sind, doch nur einen Leib bilden, also auch Christus.“ (1. Kor. 12,8-12).

Eine solche Betonung kann nicht einfach unbeachtet bleiben. Wir können nicht sagen, dass jede Stelle im Neuen Testament gleiche Anwendung auf jeden Gläubigen hat (man beachte Mt. 10,9.10; Mk. 16,17; Lk. 10,4; Apg. 15,23-29); und so ist es sicherlich vernünftig, die Schriftstellen darüber, dass einige in der frühen Gemeinde in Zungen redeten, genauso einzuordnen.

Ein weiteres Problem für die Argumente der Pfingstler ist, dass Philippus viele Menschen in Samarien bekehrte – d.h. sie wurden in Wasser getauft, nachdem sie das Evangelium verstanden, aber sie empfingen keine Geistesgaben; denn erst danach kamen Petrus und Johannes zu ihnen: „Diese kamen hinab und beteten für sie, daß sie den heiligen Geist empfingen; ... Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist. Als aber Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der heilige Geist gegeben wurde,“ (Apg. 8,14-18). Es ist möglich, dass die Weitergabe der Geistesgaben nur durch das Händeauflegen geschah, was heute aber eher selten geschieht, bei denen, die behaupten, die Gaben zu besitzen. Paulus wollte die Römer besuchen, um ihnen die geistlichen Gaben zu vermitteln (Röm. 1,11, vgl. Eph. 4,12). Es folgt also daraus, dass es keine Möglichkeit der weiteren Fortsetzung der Gaben gab, nachdem die Generation, welche diese Kraft besaß, nicht mehr am Leben war. Wenn es wirklich möglich sein soll, die Gaben allein durch Gebet zu empfangen, ist es schwer zu verstehen, warum Paulus die Römer besuchen wollte, um ihnen die geistlichen Gaben zu vermitteln, oder warum „durch die Handauflegung der Apostel“ der heilige Geist gegeben wurde.

Andere Pfingstler sagen, dass Zungenreden kein Beweis dafür sei, dass man gerettet ist. Dies betont die Tatsache, dass es zwischen denen, die behaupten, die Gaben zu besitzen, große Unterschiede in Sachen Lehre gibt. So glauben einige Charismatiker, das Reich Gottes sei auf Erden, andere sagen, es sei im Himmel. Katholische Charismatiker behaupten, der Heilige Geist trage ihnen auf, Maria und den Papst anzubeten, wohingegen einige Pfingstler Charismatiker sagen, dass der in ihrem Besitz befindliche heilige Geist ihnen befiehlt, den Papst als den Antichristen zu bezeichnen und die Römisch-Katholische Lehre zu verurteilen. Und doch sagte Jesus zweifelsfrei über die, welche den Tröster, d.h. „den heiligen Geist“, haben würden, sie würden geleitet „in alle Wahrheit ... Und an jenem Tage werdet ihr mich gar nichts fragen ... der Beistand aber, der heilige Geist,... der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh. 16,13.23; 14,26).

Es sollte keine Spaltung in der grundlegenden Lehre geben unter denen, die den Beistand besitzen – die Tatsache, dass es solche gibt, zeigt an, dass diejenigen, die seinen Besitz beanspruchen, nicht ernst genommen werden können. Die merkliche Unfähigkeit einiger dieser Anwärter, ihren Glauben biblisch zu rechtfertigen, zeigt, dass sie nicht durch den Beistand in alle Wahrheit und eine völlige Erkenntnis geleitet worden sind.

Die große Bedeutung, die einige auf das Zungenreden legen, entspricht nicht dem biblischen Bericht. Die Liste der Geistesgaben in Eph. 4,11 erwähnt es nicht einmal, es steht am Ende einer ähnlichen Liste in 1. Kor. 12,28-30. In der Tat werden in der Apostelgeschichte nur 3 Ereignisse beschrieben, in denen diese Gabe benutzt wurde (Apg. 2,4; 10,46; 19,6).

Die Behauptungen, dass charismatische Christen heute in Zungen reden und Wunder wirken, müssen gegen die beträchtliche Information, die wir in dieser Studie über das Wirken von Gottes Geist dargelegt haben, abgewogen werden. Der grundlegende Punkt dabei ist, dass was auch immer diese Menschen zu tun behaupten, nicht das Ergebnis davon sein kann, dass sie den heiligen Geist haben. Wer auch immer beansprucht, die Gaben zu besitzen, hat eine Menge Hausaufgaben zu tun, um auf die von uns dargelegten biblischen Argumente eine Antwort zu geben.

Es ist jedoch vernünftig, eine Erklärung dafür zu erwarten, warum die Phänomene teilweiser Heilungen und ‚Zungenrede’ (im Sinne von unverständlichem Reden) auftreten.

Man hat herausgefunden, dass Menschen lediglich einen Teil der Fähigkeiten ihres Gehirns nutzen – gemäß einiger Schätzungen sogar nur 1%. Es ist auch bekannt, dass der Sinn eine fast ‚physische’ Kontrolle über den Körper ausüben kann; so sind z.B. Hindus, indem sie sich psychisch aufputschen zu glauben, dass Feuer sie nicht verbrennen kann, barfuß über Feuer gelaufen, ohne sich dabei die Füße zu verbrennen. Mit entsprechender Stimulation ist es uns möglich, einen größeren Anteil unserer Sinneskräfte als normal zu nutzen, und von daher haben wir die Fähigkeit, physische Effekte mit oder auf unseren Körper zu erzielen, die außerhalb unserer normalen Erfahrung liegen. So kommt es vor, dass ein Soldat in der Aufregung einer Schlacht sich einer Verwundung nicht bewußt ist, und diese erst danach realisiert.

Unter Bedingungen von eiferndem Glauben und der Stimulation durch bestimmte Musik, dazu dem Einfluß eines charismatischen Leiters, ist es durchaus möglich, dass Dinge außerhalb unserer normalen menschlichen Erfahrungen geschehen. Die behaupteten ‚Wunder’ unter heutigen Christen gehören in die gleiche Kategorie von Ausnahmen, wie die phänomenalen Erfahrungen in anderen Religionen; so gibt es unter den Voodoo Anbetern ähnliche Phänomene von ‚mumbo-jumbo’ Reden, und Muslime können ebenfalls ähnliche ‚Wunder’ bezeugen, wie sie von manchen Christen heute behauptet werden. Und doch war der Hauptpunkt der Geistesgaben der Christen im ersten Jahrhundert, dass damit die offensichtliche Überlegenheit des wahren Christentums über alle anderen Religionen demonstriert wurde. Die Tatsache, dass die heute behaupteten ‚Wunder’ ähnlichen Rang wie die in anderen Religionen haben, zeigt an, dass Gläubige heute die Gaben des Heiligen Geistes des ersten Jahrhunderts nicht besitzen.

Eine Menge bedeutsamer Informationen zu diesem Gebiet wurde in William Campbell’s ‚Pentecostalism’ (The Churches of Christ, 1967) dargelegt. Er zeigt auf, dass viele heidnische Religionen das gleiche Merkmal von ‚Zungenreden’ haben. So verkünden die Priester des Gottes Oro in Hawaii den Willen ihres Gottes durch undeutliche ‚Geräusche’, die dann von anderen Priestern ausgelegt werden. Das Gleiche geschieht auch in Pfingstler Versammlungen. Im ersten Jahrhundert scheint es heidnische Priester gegeben zu haben, die in wilder Raserei behaupteten, Christus sei verflucht. Paulus nimmt darauf Bezug, als er kritisiert wie einige in der Ekklesia in Korinth mit ihrem Gebrauch der Geistesgaben lediglich die Raserei der Heiden nachahmten – gibt es einen deutlicheren Beweis dafür, dass Ekstase nicht gleichbedeutend damit ist, den Geist zu besitzen. Wir müssen uns auch daran erinnern, dass der Besitz der Gaben nicht bedeutet, dass wir Gott wohlgefällig leben, und sie sind daher auch kein Zeichen dafür, dass wir heute bereits das Heil besitzen (Ps. 68,18, vgl. Eph. 4,8 und dass König Saul von Israel zwar die Gaben hatte, aber nicht gerettet war). Selbst beantwortetes Gebet, was von unseren Pfingstler Freunden verherrlicht wird, ist an sich kein Beweis dafür, dass wir eine Beziehung zu Gott haben, da Gott auch die Gebete einiger beantworten kann, um so einem Menschen gemäß dessen Torheit zu antworten und damit den von ihm gewählten falschen Weg aufzuzeigen (Hes. 14,4).

Den fortwährenden Triumph des Islam über das Christentum in weiten Teilen Afrikas gäbe es sicherlich nicht, wenn das allbekannte „Christentum“ die wirklichen Wunder in dem Ausmaß und mit der überzeugenden Macht der Wunder im ersten Jahrhundert vollbringen würde. Und die, welche wahrhaftig „den Beistand“ der Gaben des Heiligen Geistes besitzen, werden gar „größere Werke“ tun als die, welche Jesus vollbrachte (Joh. 14,12.16). Die Entschuldigung, dass Christen diese Wunder tun könnten, wenn sie mehr Glauben hätten, birgt gewaltige Probleme in sich. Entweder sie besitzen die wundersamen Gaben des Beistands, oder sie besitzen sie nicht, und wer beansprucht, diese zu besitzen – „wird größere (Werke) tun“ (Joh. 14,12), und nicht „wird vielleicht größere Werke tun“!

Der Gebrauch der Gaben im ersten Jahrhundert erforderte keinen physischen Kontakt mit der Person, die geheilt wurde – Wunder konnten auch aus der Ferne gewirkt werden. Auch war nicht immer der Glaube der geheilten Person notwendig (Lk. 22,51). Es gab im ersten Jahrhundert keine fehlgeschlagenen Versuche beim Wirken von Wundern – obwohl dies heute oftmals der Fall ist. Auch war es möglich, die Wunder genau und korrekt vorherzusagen – was heute einfach nicht getan werden kann. Wir schließen dieses Thema mit einer Frage ab: Wer sind die Irrlehrer, die falsche Wunder wirken und sich als Christen ausgeben (Mt. 7,22.23; 24,24; 2. Th. 2,9.10)?

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