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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes    

Exkurs 5: Das Prinzip der Personifikation

Für einige ist es schwer die Erklärung der Personifikation des Teufels zu akzeptieren, weil auf den Teufel in der Bibel so oft wie auf eine Person Bezug genommen wird, vielleicht bringt das einige Menschen durcheinander. Dies kann leicht erläutert werden, wenn man darauf hinweist, dass die Personifikation von nicht lebenden Dingen, wie etwa Weisheit, Reichtum, Sünde, Gemeinde, ein in der Bibel allgemein anerkanntes Stilmittel ist. Im Hinblick auf den Teufel wird jedoch eine fantastisch anmutende Theorie daraus gewoben. Die nachfolgenden Beispiele werden diesen Punkt illustrieren.

Weisheit wird personifiziert

„Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, dem Menschen, der Verstand bekommt! Denn ihr Erwerb ist besser als Gelderwerb, und ihr Gewinn geht über feines Gold. Sie ist kostbarer als Perlen, und alle deine Schätze sind ihr nicht zu vergleichen.“ (Spr. 3,13-15)

„Die Weisheit baute ihr Haus, sie hieb ihre sieben Säulen aus.“ (Spr. 9,1)

Aus diesen Versen und im weiteren Verlauf des Kapitels in Sprüche wird deutlich, dass die Weisheit als eine Frau personifiziert wird. Aufgrund dessen hat aber niemand die Vorstellung, dass Weisheit im buchstäblichen Sinne eine schöne Frau ist, die in der Welt umherreist, vielmehr erkennen alle, dass es hier um eine Eigenschaft geht, die allen Menschen erstrebenswert sein sollte.

Reichtum wird personifiziert

„Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Mt. 6,24)

Hier wird Reichtum mit einem Herrn verglichen. Viele Menschen streben sehr danach, Reichtümer zu erlangen und auf diese Weise wird Reichtum zu ihrem Herrn. Jesus verkündet uns hier, dass wir solches nicht tun und gleichzeitig Gott auf annehmbare Weise dienen können. Die Unterweisung ist einfach und effektiv, aber niemand würde hieraus entnehmen, dass Reichtum ein Mann namens Mammon ist.

Sünde wird personifiziert

„er Sünde tut, ist der Sünde Knecht.“(Joh. 8,34). „... die Sünde geherrscht hat im Tode“ (Röm. 5,21). „Wisset ihr nicht: wem ihr euch als Knechte hingebet, ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müßt ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?“ (Röm. 6,16).

Wie beim Reichtum, so wird hier die Sünde mit einem Herrn verglichen, und diejenigen, welche sündigen, sind seine Knechte. Niemand wird diesen Abschnitt mit Vernunft lesen und annehmen, Paulus würde hier lehren, dass Sünde eine Person ist.

Der Geist wird personifiziert

„Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“ (Joh. 16,13).

Jesus erläutert hier seinen Jüngern, dass sie die Kraft heiligen Geistes empfangen würden, und dies erfüllte sich zu Pfingsten, wie es in Apg. 2,3-4 berichtet wird: „Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt...“, was ihnen bemerkenswerte Kraft gab, um wundersame Dinge zu tun und damit zu beweisen, dass ihre Autorität von Gott war. Der Heilige Geist war keine Person, es war eine Kraft. Als Jesus über diese Kraft redete, sprach er davon wie von einer Person.

Tod wird personifiziert

„Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist: der Tod;“ (Offb. 6,8)

Das Volk Israel wird personifiziert

„Ich will dich wiederum bauen, und du sollst gebaut werden, du Jungfrau Israel; wiederum sollst du dich mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen in lustigem Reigen.“ (Jer. 31,4). „Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein ungezähmtes Rind! Bringe du mich zurück, so kehre ich zurück; denn du, HERR, bist mein Gott!“ (Jer. 31,18).

Der Kontext dieser Abschnitte offenbart deutlich, dass der Prophet nicht von einer buchstäblichen Jungfrau oder von Ephraim als einer Person spricht, sondern von dem Volk Israel, welches in dieser Situation personifiziert wird, etwa in der Art wie heute manchmal auf Deutschland als „Germania“ oder auf die USA als „Uncle Sam“ Bezug genommen wird. Es gibt diese Frau und diesen Mann nicht, wenn diese aber in Büchern erwähnt werden, wissen alle, dass Deutschland bzw. die USA gemeint sind.

Die Gläubigen in Christus werden personifiziert

bis daß wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen Manne [werden], zum Maße der vollen Größe Christi;“ (Eph. 4,13). Es ist „ein Leib“ (Eph. 4,4). „Ihr aber seid Christi Leib, und jedes in seinem Teil Glieder“ (1. Kor. 12,27). „... wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist; er ist des Leibes Retter.“ (Eph. 5,23). „Und er ist das Haupt des Leibes, [nämlich] der Gemeinde ... Nun freue ich mich in den Leiden für euch und erdulde stellvertretend an meinem Fleisch, was noch fehlte an den Trübsalen Christi für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde,“ (Kol. 1,18.24). „denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christus zuzuführen“ (2. Kor. 11,2) „Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet.“ (Offb. 19,7).

All diese Verse beziehen sich offensichtlich auf die Gemeinschaft von Menschen, welche die wahren Gläubigen an Christus sind, die manchmal als „die Gemeinde“ bezeichnet werden, wobei man dies aber nicht mit heutigen orthodoxen Gemeinden verwechseln sollte, die seit langem schon nicht mehr die wahren Gläubigen an Christus sind.

Die wahren Gläubigen, d.h. diejenigen, die an den wahren in der Bibel verkündeten Lehren festhalten und diese glauben, werden als eine „reine Jungfrau“ bezeichnet, womit auf die Reinheit ihres Lebens, das sie führen sollten, Bezug genommen wird. Sie sind „ein Leib“; ein passendes Bild, denn genau wie der natürliche Leib viele Funktionen hat, so ist es auch in der wahren Gemeinde, die viele Verantwortungen hat und viele Funktionen ausübt. Wenn auf die Gemeinde mit „Leib“ Bezug genommen wird, so gibt es keinen, der dies missversteht und meint, es handele sich um eine einzelne Person. Sie würden auch den Teufel oder Satan nicht als ein groteskes Monster oder gefallenen Engel ansehen, wenn die Wörter korrekt übersetzt worden wären, oder wenn Männer und Frauen in der Vergangenheit nicht falsche Ideen von den falschen Gemeinden angenommen hätten.

Angepasst (und eigene Übersetzung) aus „Christendom Astray“ von Robert Roberts[1].

[1] Obwohl im Englisch des 19. Jhdt geschrieben, ist dieses Buch nach Meinung des Autors als klare Darlegung grundlegender biblischer Wahrheiten unübertroffen, im Unterschied zu den Mythen des Christentums. Kopien sind erhältlich beim Verleger.

 

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