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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

6.1 Gott und das Böse

Viele christliche Sekten, wie auch viele andere Religionen, glauben, dass es ein Wesen oder Monster namens Teufel oder Satan gibt, welcher der Urheber der Probleme der Welt und in unserem Leben ist, und der verantwortlich ist für die Sünden, die wir begehen. Die Bibel lehrt, dass Gott allmächtig ist. Wir haben in Studie 1.4 gesehen, dass die Engel nicht sündigen können. Wenn wir dies wirklich glauben, dann ist es unmöglich, dass es ein übernatürliches Wesen gibt, das in diesem Universum am Werke ist und Gott, dem Allmächtigen, gegenüber steht. Wenn wir glauben, dass solch ein Wesen existiert, dann stellen wir die Vormachtstellung Gottes, des Allmächtigen, in Frage. Das rechte Verständnis von Teufel und Satan ist äußert wichtig. Wir erfahren in Hebr. 2,14, dass Jesus durch seinen Tod den Teufel „außer Wirksamkeit setzte“; wenn wir also kein korrektes Verständnis über den Teufel haben, können wir das Werk bzw. das Wesen Jesu nicht verstehen.

In der allgemeinen, aber auch in der christlichen Welt herrscht die Vorstellung, dass die guten Dinge im Leben von Gott kommen und die schlechten vom Teufel oder Satan. Dies ist keine neue Idee, die Babylonier glaubten beispielsweise an zwei Götter, einen Gott des Guten und Lichts und einen Gott des Bösen und der Finsternis; und dass sich diese zwei in tödlichem Kampf miteinander befänden. Kyrus, der persische König, glaubte das. Daher verkündete Gott ihm: „Ich bin der HERR und sonst ist keiner; denn außer mir ist kein Gott ... der ich das Licht mache und die Finsternis schaffe; der ich Frieden gebe und Unglück schaffe. Ich, der HERR, tue solches alles.“ (Jes. 45,5-7.22) Gott schafft Frieden, und Er schafft Unglück. Es gibt also einen Unterschied zwischen Unglück und Sünde. Die Sünde wird vom Menschen verursacht; Sünde kam in die Welt durch den Menschen, nicht durch Gott (Röm. 5,12).

Gott verkündete Kyrus und den Menschen in Babylon, „außer mir ist kein (anderer) Gott“. Das hebräische Wort ‚el’, übersetzt als ‚Gott’ bedeutet zunächst ‚Stärke’ bzw. ‚Quelle der Kraft’. Gott sagte also, dass es außer Ihm keine andere Quelle der Kraft gibt. Daher kann jemand, der wahrhaftig an Gott glaubt, die Idee eines übernatürlichen Teufels oder von Dämonen nicht akzeptieren.

Gott: Der Schöpfer von Unglück

Die Bibel enthält viele Beispiele, in denen Gott in dem Leben von Menschen und in der Welt Schlechtes wirkt. Amos 3,6 lehrt, wenn es ein Unglück in einer Stadt gibt, hat Gott dieses gewirkt. Wenn es etwa ein Erdbeben in einer Stadt gibt, meinen die Menschen oft, dass ‚der Teufel’ Pläne für die Stadt hatte und diese Katastrophe über die Stadt gebracht hat. Aber der wahre Gläubige muss verstehen, dass Gott für solches verantwortlich ist. In Mi. 1,12 heißt es: „... weil Böses herabgekommen ist vom HERRN zum Tore Jerusalems.“ Im Buch Hiob lesen wir, wie Hiob, ein gerechter Mann, Dinge verlor, die er in diesem Leben hatte. Das Buch lehrt uns, dass Erfahrungen von ‚Unglück’ (Böses) im Leben eines Menschen nicht direkt proportional sind zu ihrem Gehorsam oder Ungehorsam gegenüber Gott. Hiob erkannte, „der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen“ (Hi. 1,21). Er sagt nicht: „Der Herr hat’s gegeben, und Satan hat’s genommen“. Er bemerkte seiner Frau gegenüber: „Haben wir Gutes empfangen von Gott, sollten wir das Böse nicht auch annehmen?“ (Hi. 2,10) Am Ende des Buches, trösteten ihn seine Freunde „ob all dem Unglück, das der HERR über ihn gebracht hatte.“ (Hi. 42,11; vgl. 19,21; 8,4).

So benutzt Gott, der ja in allem die Kontrolle hat, böse Menschen, um Böses als Strafe oder Züchtigung über Seine Menschen zu bringen. „Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er ... Wenn ihr Züchtigung erduldet ... hernach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind“ (Hebr. 12,6-11). Das zeigt, dass die Erprobungen, denen Gott uns aussetzt, schließlich zu unserem geistlichen Wachstum gereichen. Wenn wir sagen, der Teufel sei ein Wesen, das uns zur Sünde drängt und uns dazu bringt, ungerecht zu sein, so widersprechen wir eigentlich dem Wort Gottes, das uns lehrt, dass solche Probleme in unserem Leben letztlich zu „friedsamer Frucht der Gerechtigkeit“ führen. Die orthodoxe Vorstellung über den Teufel schafft hier ernsthafte Probleme. Ganz besonders ist es mit Stellen, die davon handeln, einen Menschen dem Satan zu überlassen, „damit der Geist gerettet werde“ oder „damit sie gezüchtigt werden, nicht mehr zu lästern“ (1. Kor. 5,5; 1. Tim. 1,20). Wenn der Satan wirklich ein Wesen ist, dass beabsichtigt Menschen zur Sünde zu verleiten und einen negativen geistlichen Effekt zu haben, warum schildern dann diese Stellen ‚Satan’ in einem positiven Licht? Die Antwort liegt in der Tatsache, dass ein Feind, ein „Satan“ oder eine Schwierigkeit im Leben oftmals positive geistliche Effekte im Leben eines Gläubigen haben kann.

Wenn wir akzeptieren, dass Böses von Gott kommt, dann können wir zu Gott beten, damit Er sich unserer Probleme annimmt. Wenn Er dies nicht tut, dann wissen wir, dass sie von Gott für unser geistliches Wohl gesandt sind. Wenn wir allerdings glauben, dass es ein böses Wesen namens Teufel oder Satan gibt, der unsere Probleme verursacht, können wir uns nicht damit abfinden. Gebrechen, Krankheit, plötzlicher Tod oder Katastrophen sind schlicht Unglück. Falls der Teufel ein mächtiger, sündiger Engel ist, dann ist er wesentlich mächtiger als wir, und wir haben keine Wahl, außer durch ihn zu leiden. Im Gegensatz dazu werden wir getröstet, dass unter Gottes Kontrolle den Gläubigen „alles (im Leben) zum Besten mitwirkt“ (Röm. 8,28). Es gibt also im Leben der Gläubigen nicht wirklich so etwas wie „Zufall, Schicksal, Glück haben“.

Der Ursprung der Sünde

Wir müssen betonen, dass Sünde aus unserem Innern kommt. Es ist unser Fehler, wenn wir sündigen. Sicher wäre es schön zu glauben, dass dem nicht so ist. Wir könnten frei sündigen und uns dann mit dem Gedanken entschuldigen, dass es ja eigentlich des Teufels Fehler war und dass die Schuld für unsere Sünde ganz auf ihn abgewälzt werden sollte. Nicht selten hat in Fällen von äußerst bösem Verhalten die schuldige Person um Barmherzigkeit gefleht, weil er sagt, er sei zu der Zeit vom Teufel besessen gewesen und daher nicht für sich selbst verantwortlich gewesen. Solche schwachen Entschuldigungen gelten aber nicht, und das zurecht, und solch einer wird verurteilt.

Wir müssen daran denken „der Tod ist der Sünde Sold“ (Röm. 6,23); Sünde führt zum Tod. Wenn es nicht unser Fehler ist, sondern der des Teufels, dann sollte ein gerechter Gott den Teufel und nicht uns bestrafen. Die Tatsache aber, dass wir für unsere Sünden verurteilt werden, zeigt, dass wir für unsere Sünden verantwortlich sind. Die Vorstellung, der Teufel sei eine bestimmte Person außerhalb von uns anstatt des Prinzips der Sünde in uns, ist ein Versuch, die Verantwortung für unsere Sünden von uns abzuwälzen. Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie Menschen sich weigern, das zu akzeptieren, was die Bibel über das Wesen des Menschen lehrt, nämlich, dass er grundsätzlich sündhaft ist.

„Es ist nichts außerhalb des Menschen, das, wenn es in ihn hineingeht, ihn verunreinigen kann ... Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen hervor die bösen Gedanken, Unzucht, Mord, ... Hoffart, Unvernunft. All dies Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.“ (Mk. 7,15-23)

Die Idee, es gäbe etwas Sündhaftes außerhalb von uns, das dann in uns hineinkommt und uns zur Sünde treibt stimmt nicht mit der hier erwähnten klaren Lehre Jesu überein. Von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen all diese bösen Dinge. Daher erwägte Gott zur Zeit der Flut, dass „das Dichten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an“ (1. Mo. 8,21). Jakobus 1,14 berichtet uns, wie wir versucht werden: „Sondern ein jeder (es ist also das Gleiche für jeden Menschen) wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust (‚seinen eigenen bösen Wünschen’) gereizt und gelockt wird.“ Wir werden versucht durch unsere eigene Lust, unsere eigenen bösen Wünsche, und nicht durch irgend etwas von außen. Jakobus fragt: „Woher kommen Kriege, und woher kommen Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten?“ (Jak. 4,1) Jeder von uns hat spezifische, persönliche Versuchungen. Diese werden daher von unseren eigenen Lüsten generiert, weil sie uns persönlich betreffen. Es wurde sehr richtig bemerkt, dass wir selbst unser ärgster Feind sind.

Der Römerbrief behandelt Sünde, ihren Ursprung, und wie man sie überwindet, sehr ausführlich. Es ist höchst bedeutsam, dass der Teufel in dem Brief gar nicht vorkommt und Satan nur einmal erwähnt wird. Im Kontext seiner Erörterung des Ursprungs der Sünde erwähnt Paulus Teufel und Satan überhaupt nicht. Weiterhin ist der ‚Teufel’ ein neutestamentliches Konzept. Wenn es ein externes Wesen gäbe, das uns zur Sünde treibt, so wäre dies sicher im Alten Testament ausführlich erwähnt worden? Das ist jedoch nicht der Fall, das Alte Testament schweigt dazu. Die Berichte in Richter oder über Israels Wanderungen in der Wüste zeigen, dass Israel zu jenen Zeiten gewaltig sündigte. Gott aber warnte sie nicht vor einem mächtigen Wesen oder einer Macht, die in sie eindringen und zur Sünde treiben konnte. Stattdessen ermutigte Er sie, sich an Sein Wort zu halten, damit sie nicht abfallen und den Wegen ihres Fleisches nachgehen würden (vgl. 5. Mo. 27,9.10; Jos. 22,5)

Paulus klagt: „Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt ... Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich ... Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“ (Röm. 7,18-21). Er macht nicht ein externes Wesen namens Teufel für seine Sünde verantwortlich. Er erkannte seine eigene böse Natur als die wahre Quelle der Sünde: „so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich finde also das Gesetz (in mir) vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.“ Er sagt also, dass der Widerstand gegen geistlichen Wandel von dem kommt, was er „Sünde, die in mir wohnt“ nennt. Sünde ist der „selbsterwählte Weg [Weg des menschlichen Herzens]“ (Jes. 57,17). Jede nachdenkliche, geistlich gesinnte Person wird die gleiche Selbsterkenntnis erlangen. Es sollte beachtet werden, dass selbst ein großer Christ wie Paulus bei der Bekehrung keinen Wandel seiner Natur erlebte, noch geschah es, dass er fortan nicht mehr sündigte bzw. sündigen konnte. Die moderne ‚evangelikale’ Bewegung verkündet, dass sie derartiges erleben, und sie bringen Paulus damit in eine Position wie die ‚Nichtgeretteten’ wegen seiner Aussage in Röm. 7,15-21. Diese Verse stellen ein großes Problem für ihre Behauptungen dar. David, zweifellos ein anderer gerechter Mann, sprach ebenfalls über die stetige Sündhaftigkeit seiner Natur: „Siehe, ich bin in Schuld geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen“ (Ps. 51,7).

Die Bibel bezeugt eindeutig die grundsätzlich böse Natur des Menschen. Wenn wir das erkennen, gibt es keinen Grund, eine imaginäre Person außerhalb unserer menschlichen Natur zu erfinden, die für unsere Sünde verantwortlich ist. Jer. 17,9 sagt, das menschliche Herz ist überaus trügerisch und bösartig und nicht ergründbar, so dass wir nicht das gewaltige Ausmaß seiner Sündhaftigkeit erkennen. In Mt. 7,11 bezeichnet Jesus die menschliche Natur ebenfalls als grundsätzlich böse. Pred. 9,3 könnte nicht klarer sein: Es wird „das Herz der Menschen voll Bosheit ...“ Eph. 4,18 gibt uns den Grund für des Menschen Entfremdung von Gott als „wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens“ Wegen unserer geistlich blinden und verhärteten Herzen, unserer Art des Denkens in uns, sind wir von Gott entfremdet. Ähnlich spricht dann Gal. 5,19 von unseren Sünden als „die Werke des Fleisches“; es ist unser eigenes Fleisch, unser eigenes Wesen und eigene Natur, die uns zu sündigen veranlasst. Keine dieser Stellen erläutert den Ursprung der Sünde in uns so, als habe der Teufel sie in uns hineingegeben; sündhafte Neigungen sind etwas, was wir alle von Natur von Geburt an haben; es ist ein fundamentaler Bestandteil des Menschen.

Und doch müssen wir danach trachten, unser Herz unter Kontrolle zu haben, auch wenn es eine Quelle des Bösen ist. Wir können unsere moralischen Fehler nicht dem Eigensinn unseres Wesen zuschreiben. „Ein Herz, das böse Pläne schmiedet“, hasst Gott und will Er nicht in Menschen sehen. (Spr. 6,18). Das verkommene Israel entschuldigte sich damit: „«Daraus wird nichts, denn nach unsern Ratschlägen wollen wir wandeln und wollen ein jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!» (Jer. 18,12). Der unmittelbare Kontext (Jer. 17,9) erinnert uns daran, dass das Herz böse ist. Sünde aber liegt in der Annahme, dass wir deshalb nicht nach Selbstbeherrschung streben sollten und dass die Schwäche unseres Herzens die Entschuldigung für unsere Sünde ist. Wir müssen die Schwäche unserer Natur erkennen und analysieren [wie wir es in diesem Kapitel versuchen] und dann in der Kraft dieser Erkenntnis danach trachten, etwas zu tun, um diese einzugrenzen. „Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“ (Spr. 4,23) Ananias konnte darauf achten, ob ‚Satan’ sein Herz erfüllte oder nicht, und er wurde verdammt, weil er dies nicht tat (Apg. 5,3) Wenn wir denken, dass ein Wesen namens ‚Satan’ uns unwiderstehlich dazu beeinflusst zu sündigen, indem es uns mit Lüsten erfüllt, gegen unseren Willen zu sündigen, dann machen wir den gleichen fatalen Fehler wie Israel und Ananias.

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