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BIBEL GRUNDLAGEN EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren |
2.1 Gottes Geist Da Gott ein Wesen, im Sinne einer Person mit Gefühlen und Emotionen ist, wird klar, dass Er auch eine Möglichkeit hat, uns, Seinen Kindern, Seine Wünsche und Gefühle mitzuteilen und in unserem Leben in einer Weise zu wirken, die Seinem Charakter entspricht. Gott vollbringt all das mittels Seines „Geistes“. Wenn wir Gott erkennen und eine aktive Beziehung zu Ihm haben wollen, müssen wir wissen, was dieser „Geist Gottes“ ist und wie er wirkt. Es ist nicht einfach, exakt zu definieren, was das Wort „Geist“ bedeutet. Wenn Sie zu einer Hochzeit gehen, könnten Sie vielleicht anmerken: „Da herrschte ein wirklich guter Geist!“ Damit meinen Sie, dass die Atmosphäre gut war, dass all das, was mit der Hochzeit zu tun hatte, gut war; alle waren ordentlich gekleidet, das Essen war ausgezeichnet, Leute redeten freundlich miteinander, die Braut sah bezaubernd aus, usw. All das machte den „Geist“ der Hochzeit aus. In ähnlicher Weise fasst der Geist Gottes alles, was mit Ihm zu tun hat, zusammen. Das mit „Geist“ übersetzte hebräische Wort im Alten Testament bedeutet strenggenommen „Atem“ oder „Kraft“; Gottes Geist ist somit Sein „Atmen“; die Essenz Gottes, gibt Seinen Charakter wider. Wir werden in Studie 4.3 Beispiele zeigen, in denen das Wort „Geist“ für jemandes Sinn bzw. Situation benutzt wird. Dass der Geist sich nicht nur auf die pure Kraft Gottes bezieht, ist aus Röm. 15,19 ersichtlich: „in Kraft des heiligen Geistes“. Es ist eine verbreitete biblische Lehre, dass die Gedanken eines Menschen in seinen Handlungen zum Ausdruck kommen (Spr. 23,7; Mt. 12,34); eine kurze Betrachtung unserer Handlungen wird dies bestätigen. Wir denken etwas, und dann tun wir es. Unser ‚Geist’ bzw. Sinn mag über die Tatsache nachdenken, dass wir hungrig sind und etwas zu essen haben wollen. Wir sehen dann eine Banane, die in unserer Küche liegt, und das Verlangen des ‚Geistes’ wird übertragen in eine Handlung – wir strecken unsere Hand zur Banane aus, schälen und verspeisen sie. Dieses einfache Beispiel zeigt, warum das hebräische Wort für ‚Geist’ sowohl Atem oder Sinn als auch Kraft bedeutet. Unser Geist, das eigentliche wir, bezieht sich auf unsere Gedanken und damit auch auf unsere Handlungen, die wir tätigen, um unsere Gedanken dann zum Ausdruck zu bringen. Mit Gottes Geist ist es auf einer weit glanzvolleren Ebene genauso; es ist die Kraft, mit der Er sein Wesen, Sein Verhalten und seine Absicht zum Ausdruck bringt. Gott denkt und tut dann Dinge. „Fürwahr, es soll gehen, wie ich es mir vorgenommen, und soll bestehen, wie ich beschlossen habe.“ (Jes. 14,24). DIE KRAFT GOTTES Viele Abschnitte identifizieren Gottes Geist mit Seiner Kraft. Bei der Erschaffung der Erde heißt es: „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht!“ (1.Mo. 1,2.3). Gottes Geist war die Kraft, mit der alles, z.B. das Licht, gemacht wurde. „Durch seinen Hauch wird der Himmel klar, mit seiner Hand durchbohrt er die flüchtige Schlange“ (Hi. 26,13). Ein Vergleich von Mt. 12,28 und Lk. 11,20 zeigt uns, dass „der Finger Gottes“ und „der Geist Gottes“ sich auf das Gleiche beziehen – Gott handelt mittels Seines Geistes. „Die Himmel sind durch das Wort des HERRN gemacht und ihr ganzes Heer durch den Geist seines Mundes.“ (Ps. 33,6) Gottes Geist wird somit wie folgt beschrieben: § Sein Hauch § Sein Wort § Sein Finger § Seine Hand Es ist somit Seine Kraft, mit der Er alle Dinge erreicht. So sind Gläubige wiedergeboren aus Gott [aus Gottes Willen] (Joh. 1,13), und das bedeutet, aus dem Geist geboren sein (Joh. 3,3-5). Sein Wille kommt durch den Geist zur Ausführung. Im Hinblick auf die natürliche Schöpfung lesen wir: „sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde“ (Ps. 104,30). Dieser Geist/Kraft erhält auch alle Dinge und ist das Mittel, womit alles erschaffen wurde. Es ist leicht zu meinen, dass dieses tragische Leben stolpernd ohne den aktiven Einfluss von Gottes Geist vorangeht. Hiob, ein Mann, der dieses Leben satt hatte, wurde daran durch einen anderen Propheten erinnert: „Wenn er nur noch auf sich selbst achtete und seinen Geist und Odem wieder zu sich nähme, so würde alles Fleisch miteinander vergehen und der Mensch wieder zum Staube kehren.“ (Hi. 34,14.15). David bat Gott darum, dass dieser ihn mit diesem Geist erhalten würde, als er aus einer ähnlich depressiven Situation befreit wurde. (vgl. Ps. 51,12-13). Wir werden in Studie 4.3 sehen, dass der uns und aller Schöpfung gegebene Geist das ist, was unser Leben erhält. Wir haben „einen lebendigen Odem [den Odem des Geistes des Lebens]“ in uns (1.Mo. 7,22), der wurde uns von Gott bei der Geburt gegeben (Ps. 104,30; 1Mo 2,7). Das macht Ihn zum „Gott des Geistes alles Fleisches“ (4.Mo. 27,16, vgl. Hebr. 12,9). Da Gott die Lebenskraft ist, welche die gesamte Schöpfung erhält, ist Sein Geist überall gegenwärtig. David erkannte, dass Gott durch Seinen Geist ständig bei ihm war, wohin er auch ging. Durch diesen Geist/diese Kraft konnte Er auch jeden Winkel von Davids Sinn und Gedanken kennen. So ist Gottes Geist das Mittel, durch das Er überall gegenwärtig ist, obwohl Er als Person im Himmel wohnt. „Ich sitze oder stehe, so weißt du es; du merkst meine Gedanken von ferne.... Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht? ... und bliebe am äußersten Meer, so würde auch daselbst deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten!“ (Ps. 139,2.7.9.10) Ein korrektes Verständnis dieses Themas offenbart uns Gott als ein mächtiges, aktives Wesen. Viele Menschen sind mit einem vagen ‚Glauben’ an Gott aufgewachsen, in der Realität aber ist ‚Gott’ lediglich ein Denkmodell in ihrem Sinn, eine schwarze Box in einem Teil ihres Gehirns. Das Verstehen des wahren Gottes und Seiner wirklich realen Gegenwart überall um uns herum durch Seinen Geist kann unsere Vorstellung vom Leben völlig verändern. Wir sind von dem Geist umgeben, sehen ständig sein Handeln, das uns Gott offenbart. Für David war die daraus hervorgehende Ermutigung absolut unfassbar: „Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als daß ich sie fassen könnte!“ (Ps. 139,6). Mit solcher Erkenntnis kommt auch Verantwortung; wir müssen akzeptieren, dass unser Denken und Handeln dem Blick Gottes völlig offenbar sind. Wenn wir unseren Standpunkt Ihm gegenüber untersuchen, sollten wir das beachten. ganz besonders unsere Gedanken zur Taufe. Gottes majestätische Worte an Jeremia treffen auch auf uns zu: „Kann sich jemand so heimlich verbergen, daß ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Erfülle ich nicht (durch meinen Geist) den Himmel und die Erde? spricht der HERR.“ (Jer. 23,24). Der Heilige Geist Wir haben gesehen, dass es schwer ist, das Konzept von Gottes Geist zu erfassen; es ist Sein Sinn und Seine Veranlagung, und auch die Kraft, mit der Er seine Gedanken dann ausführt. „Denn wie er es {O. wie einer, der es usw.} abmißt in seiner Seele, so ist er.“ (unrev. Elberfelder 1905). Auch Gott ist, wie Er es abmisst, wie Er in seinem Herzen ist, und in diesem Sinne ist Er Sein Geist (Joh. 4,24), obwohl das nicht bedeutet, dass Gott unpersönlich ist (siehe Exkurs 1). Eine Hilfe bei unseren Bemühungen, dieses große Thema des Geistes Gottes zu erfassen, ist, dass wir manchmal von Seinem „heiligen Geist“ lesen. Der Ausdruck „heiliger Geist“ findet sich fast ausschließlich im Neuen Testament. Der Ausdruck „heiliger Geist“ entspricht den Ausdrücken „Geist Gottes“ oder „Geist des HERRN“ im Alten Testament. Das wird deutlich aus Stellen wie Apg. 2, in denen über die Ausgießung des heiligen Geistes auf die Apostel an Pfingsten berichtet wird. Petrus erläuterte, dass dies die Erfüllung der Weissagung Joels war, wo es als Ausgießen „meines (Gottes) Geistes“ (Apg. 2,17) bezeichnet wird. Die Haupterfüllung dieser Verheißung geschehen, wenn Jesus zurückkehrt (Jes. 32,15.16). Auch lesen wir in Lk. 4,1, dass Jesus, „voll heiligen Geistes“ vom Jordan zurückkehrte. Später lesen wir in diesem Kapitel wie Jesus Jes. 61 anführt: „Der Geist des Herrn ist auf mir“. In beiden Fällen (wie auch in vielen anderen) wird der Heilige Geist mit dem Begriff „Geist Gottes / Geist des HERRN“ im Alten Testament gleichgesetzt. Man beachte auch, wie in den nachfolgenden Schriftstellen der Heilige Geist mit der Kraft Gottes verbunden wird. § „Der heilige Geist wird über dich (Maria) kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“ (Lk. 1,35) § „der Kraft des heiligen Geistes ... in Kraft von Zeichen und Wundern, in Kraft des heiligen Geistes“ (Röm. 15,13.19). § „unser Evangelium (Predigt) ... kam ... auch in Kraft und im heiligen Geist“ (1.Th. 1,5) § Die Verheißung des heiligen Geistes an die Jünger wird beschrieben als “angetan werdet mit Kraft aus der Höhe“ (Lk. 24,49) § Jesus selbst wurde gesalbt “mit heiligem Geist und Kraft” (Apg. 10,38) § Paulus Predigt wurde mit unbestreitbarer Offenbarung der Kraft Gottes unter Beweis gestellt: „Und meine Rede und meine Predigt bestand in Beweisung des Geistes und der Kraft“ (1.Kor. 2,4). |
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