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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

Exkurs 19: Luzifer

Jes. 14,12-14 - „Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Morgenstern, wie bist du zu Boden geschmettert, der du die Völker niederstrecktest! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Götterberg im äußersten Norden; ich will über die in Wolken gehüllten Höhen emporsteigen, dem Allerhöchsten gleich sein!“

Weit verbreitete Interpretation

Es wird angenommen, dass Luzifer einst ein mächtiger Engel war, der zu Zeiten Adams sündigte und auf die Erde verworfen wurde, auf der er nun Probleme bei Gottes Volk verursacht.

Anmerkungen

1. Die Wörter „Teufel“, „Satan“ und „Engel“ kommen in diesem Kapitel nicht vor. Dies ist die einzige Stelle, in der z.B. in einigen englischen Bibeln das Wort „Luzifer“ benutzt wird.

2. Es gibt keinen Beweis, dass Jes. 14 Ereignisse im Garten Eden beschreibt; falls es so wäre, können wir fragen, warum erst 3000 Jahre nach der Zeit des Berichtes 1. Mo. erklärt wird, was dort wirklich geschah?

3. Luzifer ist im Totenreich und von Maden bedeckt (V.11) und von Menschen verspottet (V. 16), weil er keine Macht mehr hat, nachdem er aus dem Himmel ausgestoßen wurde (V. 5-8); daher gibt es keine Rechtfertigung dafür, dass Luzifer nun auf Erden Gläubige in die Irre führt.

4. Warum wird Luzifer dafür bestraft, dass er sagt: „Ich will zum Himmel emporsteigen“ (V.13), wenn er doch schon dort war?

5. Luzifer wird im Grabe verwesen: „Deine Pracht... ist auch ins Totenreich gefahren; Maden werden dein Lager und Würmer deine Decke sein!“ (V. 11) Da Engel nicht sterben können (Lk. 20,35-36) kann Luzifer demnach kein Engel sein; diese Art von Sprache passt eher auf einen Menschen.

6. Vers 13 und 14 haben eine Verbindung zu 2. Th. 2,3-4, wo vom „Mensch der Sünde“ die Rede ist – somit weist Luzifer auf einen anderen Menschen hin, nicht auf einen Engel.

Vorgeschlagene Erklärungen

1. In verschiedenen Bibeln wird der Text in Jesaja 13 – 23 als eine Reihe von Weissagungen gegen verschiedene Nationen gegliedert, z.B. Babylon, Tyrus, Ägypten. Jes. 14,4 gibt uns den Kontext für die Verse, die wir hier betrachten: „dann wirst du dieses Spottlied auf den König von Babel anstimmen“. Diese Prophezeiung handelt somit von dem menschlichen König von Babylon, der uns als „Luzifer“ beschrieben wird. Die ihn bei seinem Fall sehen, werden „dich betrachten und sagen: Ist das der Mann, der die Erde erzittern und die Königreiche erbeben machte“ (V. 16) Luzifer wird also klar als ein Mensch definiert.

2. Weil Luzifer ein menschlicher König war, heißt es: „alle Fürsten der Erde läßt er von ihren Thronen aufstehen, alle Könige der Heiden. Sie alle heben an und sprechen zu dir: Auch du bist schwach geworden wie wir, bist uns gleich geworden!“ (V. 9-10). Luzifer war demnach ein König wie alle anderen Könige.

3. Vers 20 erwähnt, der Same Luzifers werde vernichtet. Vers 22 redet davon, dass Babylons Nachkommen vernichtet werden, somit werden beide gleichgestellt. ‚Luzifer’ wollte in den Himmel emporsteigen, und so war es mit Babylon (Jer. 51,53); „Denn ihr Gericht [d.h. ihre Sünde, die solches Gericht verdient] reicht bis zum Himmel ...“ (Jer. 51,9)

4. Man erinnere sich, dass dies ein ‚Spottlied’ auf den König von Babylon ist (V. 4). „Luzifer“ bedeutet „der Morgenstern“, der hellste und glänzende der Sterne, es ist eigentlich der Planet Venus. In der Weissagung in Form eines Spottlieds beschließt dieser Stern stolz, noch höher in den Himmel emporzusteigen und seinen Thron über die (anderen) Sterne Gottes zu erhöhen, usw. Deshalb wird der Stern auf die Erde gestoßen. Der Stern steht für den König von Babylon. In Dan. 4 wird erklärt, wie König Nebukadnezar von Babylon mit Stolz sein riesiges Reich betrachtete und dachte, er hätte die anderen Nationen mittels seiner eigenen Macht erobert, anstatt anzuerkennen, dass Gott ihm den Erfolg beschert hatte. Seine „Majestät so groß ist, daß sie bis zum Himmel reicht, ...“ (V. 19) Deshalb wurde er „von den Menschen ausgestoßen, fraß Gras wie ein Ochse, und sein Leib ward vom Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar so lang ward wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen“ (V. 30). Diese plötzliche Erniedrigung eines der mächtigsten Männer der Welt zu einem Wahnsinnigen war ein solch dramatisches Ereignis, dass es mit dem Absturz des Morgensterns aus dem Himmel auf die Erde beschrieben wurde. Sterne stehen des öfteren als Symbole für mächtige Menschen, z.B. 1. Mo. 37,9; Jes. 13,10 (die Führer von Babylon); Hes. 32,7 (der Führer Ägyptens), Dan. 8,10, vgl. V. 24. In den Himmel aufsteigen und vom Himmel herunterfallen, sind Ausdrücke in der Bibel, die oft benutzt werden, um eine Zunahme an Stolz und anschließende Demütigung zu beschreiben – vgl. Hi. 20,6; Jer. 51,13 (über Babylon), Kla. 2,1; Mt. 11,23 (über Kapernaum): „Kapernaum, die du bis zum Himmel erhoben bist, du wirst bis zur Hölle (ins Totenreich) hinabgeworfen werden“.

5. In Vers 17 wird Luzifer beschuldigt, dass er „den Erdkreis verwüstete und die Städte niederriß; der seine Gefangenen nicht nach Hause entließ“ und zuvor „das Land erobern und den Erdkreis voller Städte machen“ ließ (V. 17.21). Das sind Beschreibungen der Militärpolitik Babylons – ganze Landstriche wurden verwüstet (wie sie es mit Jerusalem taten), Gefangene wurden in andere Gebiete deportiert und keine Rückkehr in ihre Heimat gewährt (was sie mit den Juden taten), neue Städte wurden gebaut und Tribut in Gold von den unterdrückten Nationen verlangt. Und so wird die Tatsache betont, dass Luzifer nicht einmal ein Begräbnis haben würde, wie die anderen Könige hatten (V 18-19). Dies zeigt an, dass er lediglich ein menschlicher König war, dessen Körper ein Begräbnis brauchte.

6. Vers 12 besagt, Luzifer würde „zur Erde gefällt“ (z.B. Luther 1912) – was anzeigt, dass hier das Bild eines gefällten Baumes benutzt wird. Dies ist eine weitere Verbindung zu Dan. 4,8-16, wo Nebukadnezar und Babylon mit einem Baum verglichen werden, der gefällt werden wird.

7. Babylon und Assyrien werden in Ausdrücken in den Propheten öfters fast synonym benutzt, so wurde vom Untergang des Königs von Babylon gesprochen, und in V. 25 heißt es: „Assur soll in meinem Lande zusammenbrechen“. Die Weissagungen über Babel in Jes. 47 werden in Nah. 3,3-5.18 und Zeph. 2,13.15 bzgl. Assyrien wiederholt, und 2. Chr. 33,11 sagt, der König von Assyrien habe Manasse gefangen nach Babylon gebracht – dies zeigt an, wie die Begriffe austauschbar verwendet werden. Am. 5,27 sagt, Israel würde in Gefangenschaft gehen „bis über Damaskus hinaus“, d.h. nach Assyrien; aber Stephanus zitiert diese Stelle mit „über Babylon hinaus“ (Apg. 7,43). . Esra 6,1 erwähnt, wie König Darius von Babylon nach einem Erlass bzgl. des Wiederaufbaus des Tempels suchen lässt. Die Juden lobten Gott dafür, dass Er „das Herz des Königs von Assyrien ihnen zugewandt“ hatte (Esr. 6,22), woraus erneut erkennbar wird, dass die Begriffe austauschbar waren. . Die Prophezeiung in Jes. 14, wie auch viele weitere in Jesaja, passen sehr gut zu dem Kontext der assyrischen Invasion durch Sanherib zu Zeiten König Hiskias, und so beschreibt V. 25 den Zusammenbruch von Assur. V. 13 ist leichter zu verstehen, wenn es von den lästernden Assyrern handelt, die Jerusalem belagerten und einnehmen wollten, um den Tempel für ihre Götter zu haben. Davor hatte der König Tiglath-Pileser von Assyrien bereits das Gleiche erreichen wollen (2. Chr. 28,20.21; Jes. 14,13: „doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen .. (symbolisch für Tempel und Arche – 1. Kö. 8,30; 2. Chr. 30,27; Ps. 20,2.6; 11,4; Hebr. 7,26). ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung [V. 14 – Luther 1912] ) im äussersten Norden (den Berg Zion, wo der Tempel stand in Jerusalem – vgl. Ps. 48 1,1.2)

8. Wir müssen daher das „Ich will in den Himmel emporsteigen“ als eine Redefigur (Übertreibung des Ausdrucks) verstehen, so wie in 1. Sam. 5,12; 2. Chr. 28,9; Esr. 9,6; Ps. 107,26.

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