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Was ist das Evangelium?

BIBEL GRUNDLAGEN:

EIN HANDBUCH MIT STUDIEN, welche die Freude und den Frieden wahren Christentums offenbaren

email der Autor, Duncan Heaster

 

 
EINLEITUNG Studie 1: Gott Studie 2: Der Geist Gottes
Studie 3: Die Verheissung Gottes Studie 4: Gott und Tod Studie 5: Das Reich Gottes
Studie 6: Gott und das Böse Studie 7: Der Ursprung Jesu Studie 8: Die Natur Jesu
Studie 9: Das Werk Jesu Studie 10: Taufe in Jesus Studie 11: Leben in Christus
ANHANG 1: Eine Zusammenfassung grundlegender biblischer Lehren ANHANG 2: Unsere Einstellung furs Lernen biblischer Wahrheit ANHANG 3: Die Nähe der Rückkehr Christi
ANHANG 4: Die Gerechtigkeit Gottes BIBEL GRUNDLAGEN alsPDF Kontakt uns

3.4 Die Verheißung an Abraham

Die frohe Botschaft, die Jesus und die Apostel lehrten, war grundsätzlich nicht anders als das, was bereits Abraham verstand. Gott, durch die Schrift, „hat ... dem Abraham zum voraus das Evangelium verkündigt“ (Gal. 3,8). Diese Verheißungen sind derart bedeutsam, dass Petrus seine öffentliche Predigt des Evangeliums mit einer Bezugnahme darauf begann und auch beendete (Apg. 3,13.25). Wenn wir verstehen können, was Abraham gelehrt wurde, erhalten wir ein ganz grundlegendes Bild der christlichen Botschaft. Es gibt weitere Hinweise darauf, dass „das Evangelium“ nicht erst in der Zeit Jesu begann.

§         „Und wir verkündigen euch das Evangelium von der den (jüdischen) Vätern zuteil gewordenen Verheißung, dass Gott diese für uns, ihre Kinder, erfüllt hat“ (Apg. 13,32.33)

§         „Evangelium Gottes, welches vorher verheißen wurde durch seine Propheten (z.B. Abraham, vgl. 1. Mo. 20,7) in heiligen Schriften,“ (Röm. 1,1.2)

§         „Denn dazu ist auch Toten das Evangelium verkündigt worden,“ (1. Pt. 4,6) – d.h. Gläubige, die zuvor gelebt und vor dem 1. Jahrhundert verstorben waren.

§         „Denn auch uns ist die gute Botschaft verkündigt worden, gleichwie jenen“ (Hebr. 4,2) – d.h. Israel in der Wüste.

Die Verheißung an Abraham hatte zwei grundlegende Themen.

(1) Dinge über Abrahams (besonderen) Nachkommen, und

(2) Dinge über das Abraham verheißene Land.

Diese Verheißungen werden im Neuen Testament erläutert, und wir werden, unserem Grundsatz treu bleibend, die Bibel für sich selbst sprechen zu lassen, die Lehren beider Testamente nehmen, um so ein Gesamtbild des Bundes mit Abraham zu erlangen.

Abraham lebte ursprünglich in Ur, einer wohlhabenden Stadt, die auf dem Gebiet des heutigen Staates Irak lag. Moderne Archäologie offenbart den hohen Grad der Zivilisation, der zur Zeit Abrahams erreicht worden war. Es gab ein Bankensystem, zivile Dienste und notwendige Infrastrukturen. Irgendwie kannte Abraham den HERRN und Sein Wort, er aber war der einzige Getreue in Ur (Jes. 51,2; Neh. 9,8). Dann erhielt er den außergewöhnlichen Ruf Gottes, dieses hochentwickelte Leben zu verlassen und sich auf eine Reise in ein verheißenes Land zu begeben. Ihm wurde nicht in Einzelheiten dargelegt, wohin genau die Reise gehen und was genau geschehen würde. Alles in allem ergab sich dann eine 1500 Meilen (ca. 2500 km) lange Reise. Das Land hieß Kanaan – heute Israel.

Gott erschien dem Abraham mehrere Male während seines Lebens und wiederholte und erweiterte Seine Verheißungen. Diese Verheißungen sind die Grundlage der Botschaft Christi, und als wahre Christen ergeht der Ruf auch an uns, wie er an Abraham erging, die vergänglichen Dinge des Lebens zu verlassen und in ein Leben des Glaubens voran zu schreiten, in dem wir Gottes Verheißungen beim Wort nehmen und nach Seinem Wort leben. Wir können uns gut vorstellen, wie Abraham während seiner Reise über die Verheißungen nachgedacht haben muss: „Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach einem Ort auszuziehen (von Ur nach Kanaan), den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme.“ (Hebr. 11,8).

Wenn wir über Gottes Verheißungen das erste Mal nachdenken, können auch wir fühlen, dass wir nicht genau wissen, wie das verheißene Land des Reiches Gottes ausschauen wird. Unser Glaube an das Wort Gottes aber sollte derart sein, dass auch wir mit Eifer gehorchen.

Abraham war kein umherziehender Nomade, der nichts besseres zu tun hatte, als es lediglich ‚nur mal so’ mit den Verheißungen zu probieren. Er hatte einen Hintergrund, der unserem ganz ähnlich war. Die schwierigen Entscheidungen, die er zu treffen hatte, waren ähnlich denen, die wir treffen müssen, wenn wir darüber nachdenken, ob wir Gottes Verheißungen akzeptieren und danach handeln sollen – fremdartige Blicke der Geschäftskollegen, die verschmitzten Blicke in den Augen der Nachbarn („Der hat sich mit einem religiösen Fieber angesteckt“) ... Abraham kannte solche Situationen sicher auch. Abraham muss eine gewaltige Motivation gehabt haben, um dies alles umzusetzen. Einzig das Wort der Verheißung konnte solche Motivation während seiner langen Reisejahre bereitstellen. Er muss die Worte auswendig gelernt haben und sie sich jeden Tag bewusst gemacht haben und dass was sie wirklich für ihn bedeuteten.

Indem wir ähnlichen Glauben zeigen und danach handeln, können wir der gleichen Ehre wie Abraham teilhaftig werden – als Freunde Gottes bezeichnet werden (Jes. 41,8), die Erkenntnis Gottes zu finden (1. Mo. 18,17) und die gewisse Hoffnung auf das ewige Leben im Reich Gottes zu haben. Wir betonen nochmals, dass das Evangelium Christi auf diese Verheißungen an Abraham gegründet ist. Um wirklich der christlichen Botschaft zu glauben, müssen wir ebenfalls zunächst die Verheißungen an Abraham kennen. Ohne sie ist unser Glaube kein Glaube. Wir sollten daher immer wieder mit aufmerksamen Augen den Dialog zwischen Gott  und Abraham lesen.

Das Land

1. „Geh aus von deinem Land ... in das Land, das ich dir zeigen will!“ (1. Mo. 12,1)

2. Abraham „kam ... bis nach Bethel (im zentralen Teil Israels) ... Der HERR aber sprach zu Abram... Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, da du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig. ... durchziehe das Land seiner Länge und Breite nach! Denn dir will ich es geben.“ (1. Mo. 13,3.14-17)

3. „An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Fluß Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat“ (1. Mo. 15,18)

4. „Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, nämlich das ganze Land Kanaan, zur ewigen Besitzung“ (1. Mo. 17,8)

5. „die Verheißung, daß er (Abraham) der Welt Erbe sein solle“ (Röm. 4,13)

Wir erkennen hier, wie sich die Offenbarung an Abraham weiter entfaltet.

1. ‚Da ist ein Land, wohin ich Dich sende, wohin Du gehen sollst’

2. ‚Du bist nun in der Gegend angekommen. Du und Deine Nachkommen werden hier für ewig leben’. Man beachte, dass die Verheißung ewigen Lebens ohne glanzvolle Betonung berichtet ist, ein menschlicher Autor hätte das sicher aufpoliert.

3. Das Gebiet des verheißenen Landes wird noch weiter und genauer definiert.

4. Abraham sollte nicht erwarten, diese Verheißung in diesem Leben zu empfangen – er sollte ein „Fremdling“ in dem Land sein, obwohl er später für ewig darin leben würde. In diesen Worten ist einbezogen, dass er sterben und später dann auferstehen würde, um so die Verheißung zu erlangen.

5. Paulus, unter dem Einfluss der Inspiration Gottes, verstand die Verheißungen an Abraham als sein Erbe der gesamten Erde.

Die Schrift gibt sich besondere Mühe, uns daran zu erinnern, dass Abraham die Erfüllung dieser Verheißungen zu seinen Lebzeiten nicht erlangte.

Hebr. 11,9 mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung;

„Durch Glauben siedelte er sich im Lande der Verheißung an, als in einem fremden, und wohnte in Zelten (was auf den temporären Lebensstil hinweist)“ (Hebr. 11,9)

Er lebte als Fremdling im Land, vielleicht mit dem gleichen heimlichen Gefühl der Unsicherheit und des fehl am Platze seins wie es ein Flüchtling erlebt. Er lebte wohl kaum mit seinen Nachkommen in seinem eigenen Land. Zusammen mit seinen Nachkommen Isaak und Jakob (denen gegenüber die Verheißungen wiederholt wurden), ist er „im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und begrüßt und bekannt, dass sie Fremdlinge und Pilgrime seien auf Erden“ (Hebr. 11,13). Man beachte drei Stufen:

§         die Verheißungen sehen – wie wir durch diese Studie

§         sie „begrüßen“ – indem wir in Christus getauft sind (Gal. 3,27-29)

§         durch unseren Lebensstil bekennen vor der Welt, dass diese Welt nicht unser wirkliches Zuhause ist, dass wir vielmehr in der Hoffnung leben, dass ein zukünftiges Zeitalter auf Erden anbrechen wird.

Wenn wir diese Dinge schätzen, wird Abraham unser großer Held und Beispiel. Die endgültige Erkenntnis, dass die Erfüllung der Verheißungen in der Zukunft lag, erlangte der ermüdete alte Mann, als seine Frau starb. Er musste tatsächlich einen Teil des verheißenen Landes kaufen, um sie begraben zu können (Apg. 7,16). Gott gab ihm „kein Erbteil darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß, es ihm und seinem Samen nach ihm zum Eigentum zu geben, obwohl er kein Kind hatte.“ (Apg. 7,5). Die heutigen Kinder Abrahams fühlen die gleiche Unvereinbarkeit, wenn sie Eigentum kaufen oder mieten – auf einer Erde, die ihnen als ihr persönliches, ewiges Erbteil verheißen ist!

Gott hält aber, was Er verheißt. Es muss ein Tag kommen, wenn Abraham und alle, denen diese Verheißungen gemacht wurden, ihre Erfüllung sehen werden. Hebr. 11,13.39.40 betonen diesen Punkt.

„Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben ... weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.“

Alle wahren Gläubigen werden daher zum gleichen Zeitpunkt belohnt werden, d.h. vor dem Richterstuhl am jüngsten Tag (2. Tim. 4,1.8; Mt. 25,31-34; 1. Pt. 5,4). Um gerichtet werden zu können, müssen Abraham und andere, die diese Verheißungen kannten, kurz vor dem Gericht von den Toten auferweckt werden. Wenn sie bislang die Verheißungen erlangt haben und dies erst nach ihrer Auferstehung und dem Gericht bei der Rückkehr Christi sein wird, gibt es keine Alternative außer zu akzeptieren, dass Abraham und die anderen nun ohne Bewusstsein sind und auf die Rückkehr Christi warten. Und doch gibt es kunstvolle Fenster in vielen Kirchen Europas, auf denen dargestellt wird, wie Abraham nun im Himmel ist, wie er den verheißenen Lohn für ein Leben im Glauben bereits erlebt. Im Laufe der Jahrhunderte sind Tausende von Menschen an diesen Bildern vorbei gegangen und haben als religiöse Menschen solche Ideen akzeptiert. Werden Sie den auf der Bibel gegründeten Mut haben, aus dieser Reihe auszuscheren?

Der Same

Wie in Studie 3.2 erklärt, bezieht sich die Verheißung des Samens hauptsächlich auf Jesus, und danach auf die, welche „in Christus“ sind und dadurch ebenfalls als Kinder Abrahams betrachtet werden.

1. „So will ich dich zu einem großen Volke machen und dich segnen ... und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden!“ (1. Mo. 12,2.3)

2. „Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig. Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf Erden; wenn ein Mensch den Staub auf Erden zählen kann ..., so soll man auch deinen Samen zählen.“ (1. Mo. 13,15.16)

3. „Siehe doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: Also soll dein Same werden! ... Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben“ (1. Mo. 15,5.18)

4. „Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land geben ... nämlich das ganze Land Kanaan, zur ewigen Besitzung, und ich will ihr Gott sein.“ (1. Mo. 17,8)

5. „will ich ... deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Rande des Meeres, und dein Same soll die Tore seiner Feinde besitzen, und in deinem Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden“ (1. Mo. 22,17.18)

Wir sehen wiederum, wie Abrahams Verständnis über seinen „Samen“ stetig erweitert wurde.

1. Zuerst wurde ihm lediglich gesagt, dass er irgendwie eine außerordentliche Anzahl Nachkommen haben würde, und dass durch seinen „Samen“ die ganze Erde gesegnet würde.

2. Später wurde ihm gesagt, dass er einen Samen haben würde, in den viele Menschen eingeschlossen sein würden. Diese würden, genau wie er, ewiges Leben in dem Land haben, in dem er angekommen war, d.h. in Kanaan.

3. Ihm wurde gesagt, dass sein Same zahlreich werden würde, wie die Sterne des Himmels. Das mag ihm angedeutet haben, dass er viele geistliche Nachkommen haben würde (Sterne des Himmels), wie auch viele natürliche Nachkommen („Staub der Erde“).

4. Die vorherigen Verheißungen wurden durch die zusätzliche Gewissheit unterstrichen, dass viele Menschen, die Teil seines Samens werden würden, eine persönliche Beziehung zu Gott haben könnten.

5. Der Same würde gegen die Feinde siegen.

Man beachte, dass der Same „Segen“ bringen sollte, der Menschen von überall auf Erden verfügbar sein würde. Die Vorstellung von Segen ist in der Bibel oftmals mit Vergebung von Sünden verbunden. Das ist immerhin der größte Segen, den sich jemand wünschen könnte, der Gott liebt. So lesen wir Dinge wie: „Wohl dem (gesegnet), dessen Missetat vergeben“ (Ps. 32,1); „der Kelch des Segens“ (1. Kor. 10,16), womit der Kelch mit Wein beschrieben wird, der Christi Blut repräsentiert, durch das die Vergebung ermöglicht wurde.

Der einzige Nachkomme Abrahams, der der Welt die Vergebung der Sünden gebracht hat, ist selbstverständlich Jesus. Die Erläuterungen im Neuen Testament untermauern diese Wahrheit.

„Es heißt nicht: «und den Samen», als von vielen (d.h. im Plural), sondern als von einem (im Singular): «und deinem Samen», welcher ist Christus.“

„des Bundes, den Gott mit unsern Vätern schloss, indem er zu Abraham sprach: «Und in deinem Samen sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.» Euch zuerst hat Gott, indem er seinen Sohn Jesus auferweckte, ihn gesandt, um euch zu segnen, durch Bekehrung eines jeden unter euch von seiner Bosheit.“ (Apg. 3,25.26)

Man beachte, wie Petrus 1. Mo. 22,18 zitiert und auslegt.

Der Same = Jesus

Der Segen = Vergebung der Sünden

Die Verheißung, dass Jesus, der Same, Sieg über seine Feinde haben würde, passt nun harmonisch, wenn dies mit Bezugnahme auf seinen Sieg über die Sünde gelesen wird – über den größten Feind des Volkes Gottes, und daher auch Jesu größter Feind.

Mit dem Samen zusammengefügt werden

Soweit sollte klar sein, dass Abraham die grundlegenden Elemente des christlichen Evangeliums verstand. Diese wichtigen Verheißungen galten zunächst Abraham und seinem Samen, Jesus. Wie steht es nun mit allen anderen? Selbst eine natürliche Abstammung von Abraham ließ einen nicht automatisch an dem einen spezifischen Samen teilhaben (Joh. 8,39; Röm. 9,7). Irgendwie müssen wir auf innige Weise an Jesus teilhaben, damit die Verheißungen an den Samen auch für uns Geltung erlangen. Das geschieht durch die Taufe auf bzw. in Jesus (Röm. 6,3-5); wir lesen häufig von Taufe auf seinen (in seinem) Namen (Apg. 2,38; 8,16; 10,48; 19,5). Gal. 3,27-29 könnte die Sache nicht klarer darlegen.

„denn so viele (d.h. nur „so viele“) von euch in Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche (Heide), da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Weib; denn ihr seid alle einer (dadurch, dass ihr seid) in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an (durch Taufe in ihn), so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“

Die Verheißung ist ewiges Leben auf Erden durch das Empfangen des „Segens“ der Vergebung durch Jesus. Durch die Taufe in Christus, den Samen, haben wir Teil an den Verheißungen, die ihm gelten; und so werden wir in Röm. 8,17 als „Miterben Christi“ bezeichnet. Menschen aus allen Völkern „segnen sich selbst“, indem sie durch Taufe in ihn Teil des Samens werden – sie eignen sich so den verheißenen Segen an (1. Mo. 22,18).

Man erinnere sich, der Segen sollte durch den Samen auf Menschen aus allen Teilen der Erde kommen; der Same sollte eine weltweite Gruppe von Menschen werden, wie der Sand am Meer und die Sterne am Himmel. Es ergibt sich, dass dies deshalb so ist, weil sie zunächst den Segen empfangen, damit sie dann zum Samen werden. So wird ein (einzelner) Same „dem HERRN als Geschlecht zugezählt werden.“ (Ps. 22,31).

Wir können die zwei Stränge der an Abraham ergangenen Verheißung wie folgt zusammenfassen.

1. Das Land

Abraham und sein Same, Jesus, und andere in ihm würden das Land Kanaan und mittels Erweiterung die ganze Erde erben und dort ewig leben. Sie würden dies nicht in diesem Leben erlangen, sondern am jüngsten Tag, wenn Jesus zurückkehrt.

2. Der Same

Dies war hauptsächlich Jesus. Durch ihn würden die Sünden („Feinde“) der Menschheit überwunden, damit die Segnungen der Vergebung weltweit verfügbar gemacht würden.

Durch Taufe in den Namen Jesu haben wir teil an dem Samen.

Diese zwei Stränge finden wir auch in der Predigt des Neuen Testaments, und es ist nicht überraschend, dass oft berichtet wird, dass Menschen getauft wurden, nachdem sie die Lehre darüber hörten. Das war und ist der Weg, wie diese Verheißungen für uns zur Geltung kommen. Wir können nun verstehen, wie Paulus als alter Mann , kurz vor seinem Tode, seine Hoffnung als „die Hoffnung Israels“ definieren konnte (Apg. 28,20): die wahre christliche Hoffnung ist die ursprünglich jüdische Hoffnung. Christi Bemerkung, „das Heil kommt von den Juden“ (Joh. 4,22) muss sich ebenfalls auf die Notwendigkeit beziehen, geistliche Juden zu werden, damit wir von den Verheißungen des Heils durch Christus Nutzen haben können, die den jüdischen Vätern gegeben wurden.

Apg. 8,12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi predigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.

Wir lesen, dass die frühen Christen folgendes predigten:

1.      „das Evangelium vom Reiche Gottes

 und

2. vom Namen Jesu Christi“ (Apg. 8,12).

Das waren genau die zwei Dinge, die Abraham unter etwas anderen Überschriften erklärt wurden.

1. Verheißungen bezüglich des Landes

 und

2. Verheißungen bezüglich des Samens

Wir erkennen nebenbei, dass die Dinge bezüglich des Reiches Gottes und des Namens Jesu Christi zusammengefasst werden als „predigte ihnen Christus“ (Apg. 8,5 vgl. V. 12). Manchmal wird das genommen, als bedeute es: „Jesus liebt dich! Sage einfach, dass du glaubst, dass er für dich gestorben ist, und du bist ein geretteter Mensch!“ Das ist schon irgendwie gültig. Aber der Ausdruck „Christus“ fasst deutlich die Predigt verschiedener Dinge über ihn und das kommende Reich zusammen. Die frohe Botschaft vom Reich Gottes, die Abraham gepredigt wurde, spielte in der frühen Predigt des Evangeliums eine große Rolle.

In Ephesus war Paulus und „trat öffentlich auf, drei Monate lang, indem er Gespräche hielt und sie betreffs des Reiches Gottes zu überzeugen versuchte.“ (Apg. 19,8; 20,25), und sein Schwanengesang in Rom war das gleiche: “ Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie von Jesus zu überzeugen, ausgehend von dem Gesetze Moses und von den Propheten.“ (Apg. 28,23.31). Dass es soviel zu bereden gab zeigt an, dass die grundlegende Botschaft des Evangeliums über das Reich Gottes und Jesus nicht nur einfach ein Spruch: „Glaube an Jesus“ war. Gottes Offenbarung an Abraham enthielt mehr Details, und das, was ihm verheißen worden war, bildet die Grundlage des wahren christlichen Evangeliums.

Wir haben aufgezeigt, dass Taufe in Jesus uns zu einem Teil des Samens macht und somit zu Erben der Verheißungen (Gal. 3,27-29); Taufe allein ist aber nicht genug, um uns das verheißene Heil zu geben. Wir müssen in dem Samen bleiben, in Christus, wenn wir die dem Samen gemachten Verheißungen erlangen wollen. Taufe ist daher lediglich der Anfang; wir sind in ein Rennen gestartet, das wir nun laufen müssen. Man beachte, dass physisch Abrahams Same zu sein nicht bedeutet, dass man Gott wohlgefällig ist. Die Israeliten waren Abrahams Same, was aber nicht bedeutet, dass sie gerettet werden, ohne getauft zu werden und ihr Leben an Christus und dem Beispiel Abrahams auszurichten (Röm. 9,7.8; 4,13.14). Jesus sagte den Juden: „Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten ... Wäret ihr Abrahams Kinder, so tätet ihr Abrahams Werke.“ (Joh. 8,37.39). Das bedeutet, ein Leben im Glauben an Gott und Christus, den verheißenen Samen, zu leben (Joh. 6,29).

Der „Same“ muss die Charakteristiken seiner Vorfahren haben. Wenn wir der wahre Same Abrahams sein sollen, müssen wir nicht nur getauft sein sondern auch einen wirklichen Glauben an Gottes Verheißungen haben, so wie er ihn hatte. Er wird daher genannt der „Vater aller ...Gläubigen ... die ... auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte“ (Röm. 4,11.12). „so erkennet auch (d.h., nehmt es zu Herzen), dass die aus dem Glauben [Gerechten] Abrahams Kinder sind.“ (Gal. 3,7). Paulus spielt auf die Praxis bei der Bekehrung der Heiden zum Judentum („Proselyten“) an, die den Namen ben Abraham, Sohn Abrahams, annehmen. Paulus sagt, dass die wirkliche Bekehrung zur Hoffnung Israels nicht durch Bekehrung zum Judentum geschieht, sondern durch Glaube und die Taufe (Gal. 3,27-29).

Wahrer Glaube muss sich in einer Handlung zeigen, ansonsten ist es, aus Gottes Sicht, nicht Glaube (Jak. 2,17). Wir demonstrieren unseren Glauben an diese Verheißungen, die wir hier studiert haben, indem wir zuerst getauft werden, damit diese sich auf uns persönlich beziehen (Gal. 3,27-29). Das ist auch schon eine Vorstellung aus dem Alten Testament – denn David sagt, dass der wahre Gläubige an der Verheißung Abrahams teilhaben wird, dass „sein Same wird das Land besitzen“, und so wird Gott uns persönlich seinen Bund mit uns zeigen (Ps. 25,13.14). So, glauben Sie wirklich Gottes Verheißungen? Das ist eine Frage, die wir uns unser Leben lang stellen müssen.

Der Alte und Neue Bund

Es sollte nun klar sein, dass die Verheißungen an Abraham das Evangelium Christi ausmachen. Der andere Hauptteil der Verheißungen Gottes waren die, die er den Juden im Kontext mit dem Mosaischen Gesetz gab. Darin wird gesagt, dass sie, falls sie diesem Gesetz gehorchten, in diesem Leben physisch gesegnet sein würden (5. Mo. 28). Es gab keine direkte Verheißung ewigen Lebens in dieser Reihe von Verheißungen, oder diesem „Bund“. So erkennen wir, dass zwei „Bünde“ geschlossen wurden.

1. Mit Abraham und seinem Nachkommen, worin Vergebung und ewiges Leben in Gottes Reich nach der Rückkehr Christi verheißen sind. Diese Verheißung wurde auch in Eden und David gegeben. Das ist der „neue Bund“. Wenn dieser „neue Bund“ mit Israel bei der Rückkehr Christi geschlossen wird, wird er die „Ich werde ihr Gott sein“ Verheißung an Abraham beinhalten (Jer. 31,33; vgl. 1. Mo. 17,8).

2. Mit den Juden zur Zeit Mose, als ihnen Friede und Freude in diesem gegenwärtigen Leben verheißen wurde, falls sie dem Gesetz gehorchten, das Gott dem Mose gab.

Gott verhieß Abraham Vergebung und ewiges Leben im Reich Gottes; das aber war nur durch das Opfer Jesu möglich. Aus diesem Grunde lesen wir, dass Christi Tod am Kreuz die Verheißung an Abraham bestätigte (Gal. 3,17; Röm. 15,8; Dan. 9,27; 2. Kor. 1,20), daher wird auch sein Blut das „Blut des neuen Bundes“ genannt (Mt. 26,28). Jesus trug uns auf, wir sollten dessen gedenken, wenn wir den Kelch mit Wein nehmen, der sein Blut symbolisiert, damit wir uns an diese Dinge erinnern (vgl. 1. Kor. 11,25): „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut“(Lk. 22,20). Es macht keinen Sinn, im Gedenken an Jesus und sein Werk das „Brot zu brechen“, wenn wir diese Dinge nicht verstehen.

Das Opfer Jesu ermöglichte Vergebung und ewiges Leben in Gottes Reich; er bürgte somit für die Verheißungen an Abraham; er ist „eines bessern Bundes Bürge geworden.“ (Hebr. 7,22). Hebr. 10,9 redet von Jesus: „hebt er das erstere (den ersten Bund) auf, um das andere einzusetzen“. Daraus wird deutlich, dass Jesus einen Bund aufhob, als er die Verheißungen an Abraham bestätigte, und jener Bund war der durch Mose gegebene Bund. Aus dem bereits zitierten Vers, dass Jesus mit seinem Tod für einen neuen Bund bürgte, wird deutlich, dass es einen alten Bund gab, den er damit aufhob (Hebr. 8,13).

Das bedeutet, dass obwohl ein Bund bezüglich Christus zuerst geschlossen wurde, wurde dieser Bund doch nicht vor seinem Tode wirksam, und so wird er als der „neue“ Bund bezeichnet. Der Zweck des durch Mose gegebenen „alten“ Bundes war, auf das Werk Jesu voraus zu schauen und die Bedeutung von Glauben an die Verheißungen bezüglich Christus hervorzuheben (Gal. 3,19.21). Umgangssprachlich bestätigt der Glaube an Christus die  Wahrheit des Mosaischen Gesetzes (Röm. 3,31). Paulus fasst es zusammen: „So ist also das Gesetz unser Zuchtmeister geworden auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerechtfertigt würden.“ (Gal. 3,24). Aus diesem Grunde blieb das Mosaische Gesetz erhalten, und es ist auch für uns von Nutzen, dass wir es studieren.

Diese Dinge sind nicht einfach beim ersten Lesen zu verstehen; wir können zusammenfassen:

§         Verheißungen bezüglich Christus an Abraham – Neuer Bund

§         Verheißungen an Israel verbunden mit dem Mosaischen Gesetz – Alter Bund.

§         Tod Christi – Alter Bund endete (Kol. 2,14-17); Neuer Bund trat in Kraft.

Aus diesem Grunde sind Dinge wie den Zehnten geben, den Sabbat  einhalten, usw., die Teil des Alten Bundes waren, nun nicht notwendig – vgl. Studie 9.5. Der Neue Bund wird mit dem natürlichen Israel geschlossen, wenn sie Buße tun und Christus annehmen (Jer. 31,31.32; Röm. 9,26.27; Hes. 16,62; 37,26). Natürlich tritt jeder Jude, der dies nun tut und in Jesus getauft wird, sofort in den Neuen Bund ein (in welchem es keine Jude/Heide Unterscheidung mehr gibt – vgl. Gal. 3,27-29).

Wenn wir diese Dinge wirklich schätzen, verwirklichen wir die Gewissheit der Verheißungen Gottes. Zweifler beschuldigten in unfairer Weise die frühen christlichen Prediger, dass sie keine positive Botschaft verkündeten. Paulus aber antwortete, dass aufgrund der Bestätigung der Verheißungen Gottes durch den Tod Christi, die von ihnen verkündete Hoffnung nicht etwas war, das kam und verging, sondern ein absolut zuverlässiges Angebot darstellte: „Gott aber ist treu, dass unser Wort (unsere Predigt) an euch nicht Ja und Nein ist!“

2. Kor. 1,17 „Habe ich nun mit Leichtfertigkeit gehandelt, als ich diesen Reiseplan entwarf? Oder mache ich überhaupt meine Pläne nach dem Fleisch, so dass bei mir das Ja Ja auch Nein Nein wäre? Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist ... war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja geworden; denn so viele Gottesverheißungen es gibt, in ihm ist das Ja, und deshalb durch ihn auch das Amen,“ (2. Kor. 1,17-20).

Damit wird ganz sicher die Einstellung von: „Nun, ich vermute, es könnte vielleicht ein wenig Wahrheit in all dem sein ...“ verworfen.

 „Ich werde bei euch sein“

Es gibt zwei weitere Dinge, die Abraham und seinem Samen verheißen wurden: „ich will ihr Gott sein ... ich will mit dir sein“ (1. Mo. 17,8; 26,3; 28,15; vgl. 2. Mo. 6,7). Der Herr Jesus Christus ist ‚Gott mit uns’ (Immanuel – Jes. 7,14). Für uns, die wir an diesen Verheißungen bezüglich Christus und dem Reich Gottes teilhaben, gilt, dass Gott mit uns sein und uns zu jenem glücklichen Ende geleiten wird. Immer wieder kam Gottes Volk in schwierigsten Zeiten in ihrer Erkenntnis auf diese Verheißungen an Abraham zurück, dass Gott wahrhaftig mit uns ist (vgl. 2. Chr. 32,7.8). Ein Bundesverhältnis mit Gott bedeutet, dass Er uns einen Vorgeschmack auf Sein zukünftiges Heil gibt, indem Er unser Gott jetzt ist und jetzt mit uns zum Heil geht (Ps. 111,9). Wir werden darauf antworten und die Wahrheit von 1. Kor. 1,20 erfüllen, wo steht, dass unser Leben nach Gottes Verheißungen darin resultiert, dass wir Gott loben.

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